US-Militärs bekommen Roboter-Panzer
Das US-Militär lässt derzeit ein konventionelles Panzerfahrzeug zu einem fernsteuerbaren "Roboter-Panzer" umrüsten.
Damit soll die Entwicklung auf dem Boden der erfolgreichen Aufrüstung von Aufklärungsdrohnen mit Luft-Boden-Raketen folgen: Ähnlich wie bei der inzwischen bewaffneten "Predator"-Drohne sollen zunächst mit der Modifikation eines eingeführten Systems die Möglichkeiten der automatisierten Kriegsführung ausgelotet werden.
Konkret arbeitet derzeit die General-Dynamics-Tochterfirma Eagle Enterprise an einer "Roboter-Version" des mittelschweren, gepanzerten Fahrzeugs "Stryker". Das Ziel ist dabei, dass "Stryker" sowohl ferngesteuert feindliches Terrain erkunden können soll als auch autonom vorher festgelegte Routen abfahren.
Eagle Enterprise hat keine eigene Site.
General DynamicsEinsatz 2008
"Stryker" soll mittels Kameras und Infrarot-Detektoren feindliche Stellungen in bis zu drei Kilometer Entfernung ausmachen können und die entsprechenden Bilder an die Einsatzzentrale funken.
Von dort soll dann auch der Feuerbefehl für die Anti-Panzer-Raketen "Javelin" kommen, mit denen Stryker bewaffnet ist. Der erste Test für dieses Szenario ist für März geplant.
Auf dem Schlachtfeld sollen die Roboter-Panzer nach der derzeitigen Planung der US-Militärs allerdings erst im Jahr 2008 zum Einsatz kommen.
Javelins werden in einem Joint-Venture von Raytheon und Lockheed Martin hergestellt.
JavelinLuftwaffe schon weiter
In der Luft ist die Automatisierung bereits weiter fortgeschritten: Im Mai 2002 hat der erste "echte" fliegende Kampfroboter erfolgreich seinen Jungfernflug absolviert.
Das "Unmanned Combat Aerial Vehicle" [UCAV] "X-45" von Boeing ist im Gegensatz zu den Aufklärungsdrohnen, die nachträglich mit Luft-Boden-Raketen ausgestattet wurden und über Afghanistan und dem Jemen zum Einsatz kamen, von Anfang an als bewaffneter Kampfroboter konzipiert worden.
Der "X-45", von dem bisher zwei Prototypen gebaut wurden, hat eine Spannweite von zwölf Metern, kann 1,36 Tonnen Bomben- oder Raketenlast transportieren, hat einen Aktionsradius von rund 1.200 km und ist für Überschallgeschwindigkeiten konstruiert.
Erster echter Luftkampfroboter hebt ab"Network Centric Warfare"
Die Automatisierung des Kriegshandwerks findet derzeit unter dem Titel "Network Centric Warfare" [NCW] statt, bei der einerseits "gefechtsrelevante" Informationen den eigenen Kräften allseits verfügbar gemacht, andererseits "die schmutzigen Jobs" [so ein Eagle-Enterprise-Sprecher] möglichst aus sicherer Entfernung erledigt werden sollen.
Während der NCW allerdings in der Theorie und in den Prospekten der Rüstungsindustrie schon relativ ausgereift dargestellt wird, gibt es in der Praxis jede Menge ganz reale Probleme. Experten rechnen mit weiteren, die noch nicht einmal erkannt sind, weil der "vernetzte" Krieg noch nie konsequent umgesetzt wurde.
Mit dem Internet Explorer Krieg führenEntwickler gesucht
Bei der Entwicklung autonomer Roboter greift das US-Verteidigungsministerium aber nicht nur auf bewährte Partner aus der Rüstungsindustrie zurück:
Eine Millon USD Prämie für den Gewinner des Wettbewerbs "Grand Challenge" soll derzeit Techniker aus der ganzen Welt locken, die Rafinessen und Performance ihrer neuesten selbstständig arbeitenden Errungenschaften auf der Strecke von Los Angeles nach Las Vegas unter Beweis zu stellen.
Das Projekt ist eine Idee der "Defense Advanced Research Projects Agency" [DARPA]. Das 300 Meilen lange Rennen der autonomen Bodenfahrzeuge soll am 28. Februar 2004 stattfinden und bei jeder Witterung über Sand, Stein und Asphalt führen.
US-Militär prämiert autonome Roboter