28.01.2003

2002

Bildquelle: fuZo

Kräftiges Wachstum für P2P-Szene

Hollywood scheint trotz zunehmender Bemühungen im Kampf gegen die Piraterie ständig an Boden zu verlieren.

Eine aktuelle Studie der Softwarefirma Websense zeigt, dass die Tauschplattformen ihr Angebot vielmehr stetig erweitern und sich so weiterhin wachsender Beliebtheit erfreuen.

Was wie oft getauscht wird

Während die Nachfrage nach MP3-Dateien gleich hoch bleibt, holt der Tausch anderer Inhalte derzeit rasant auf. Denn getauscht wird inzwischen alles, von MP3s über TV-Serien und komplette Filmen bis zu Software und Computerspielen.

So sollen über fünf Milliarden Musikfiles und mehr als fünf Millionen Computerspiele im vergangenen Jahr auf den virtuellen Marktplätzen ihren Besitzer gewechselt haben.

Hinzu kommen 400.000 bis 600.000 online getauschte Filme pro Tag und etwa drei Millionen Nutzer, die aktuelle Folgen ihrer Lieblingsserien täglich aus dem Netz saugen.

Breitband im Büro lockt Mitarbeiter

Viele Tauschbörsen-Nutzer frönen ihrer Leidenschaft am liebsten im Büro, da sie am Arbeitsplatz meist über eine schnelle Breitbandverbindung verfügen und das Downloaden vor allem großer Dateien wie Filme so viel schneller von der Hand geht.

Immer mehr Unternehmen greifen aus diesem Grund auf Maßnahmen zur Überwachung der Internet-Aktivitäten ihrer Mitarbeiter zurück.

Nicht nur die höheren Internet-Kosten und die vertrödelte Arbeitszeit liegt den Chefs dabei im Magen, vor allem das Sicherheitsrisiko, das durch den möglichen Download von infizierten Dateien entsteht, ist man im Firmennetzwerk nicht bereit einzugehen.

Hollywood verlangt Software-Barrieren

Doch dem nicht genug, setzt auch die Entertainment-Industrie die Firmen zusätzlich unter Druck.

Sie erinnert die Unternehmen immer wieder daran, dass sie es sind, die für die Tauschbörsen-Aktivitäten der Angestellten geradestehen müssen, und verlangen die Implementierung von Systemen, die ein illegales Downloaden unmöglich machen.

Jeder Download im Unternehmensnetzwerk sei als eine Art tickende rechtliche Zeitbombe zu sehen. Außerdem würden in den meisten Büros die Inhalte, wie zum Beispiel Filme, gleich mehrfach auf CD gebrannt und unter den Mitarbeitern verteilt.

Den Unternehmen drohen im Falle einer Klage hohe Geldbußen als Schadenersatz für die Urheberrechtsverletzungen.