Spielekonzern mit Rekordumsatz
Der führende PC-Spielehersteller Electronic Arts [EA] konnte im zurückliegenden dritten Quartal die Erwartungen weit übertreffen und stellte ein neues Rekordergebnis auf.
Für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2002 kann der Spieleriese aus Redwood City einen Umsatz von 1,23 Mrd. USD [knapp 1,14 Mrd. Euro] verbuchen. Das stellt eine Steigerung von 48 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum dar. Seinen Gewinn konnte EA mit 250 Mio. USD [ca. 233 Mio. Euro] sogar um 89 Prozent steigern.
Für das Gesamtgeschäftsjahr geht EA von einem Umsatz zwischen 2,439 und 2,479 Mrd. USD [um die 2,3 Mrd. Euro] aus.
Die Stars im EA-Portfolio
Mit "Die Sims Deluxe", "Die Sims: Urlaub total", "Harry Potter
und die Kammer des Schreckens", "Medal Of Honor: Allied Assault" und
"Battlefield 1942" konnte EA fünf Titel in den US-PC-Jahrescharts
platzieren.
EA zieht es nach Hollywood
Der Spielegigant plant außerdem eine Ausweitung seines Engagements. Die Spieletechnologie ist inzwischen so ausgereift, dass eine Qualitätssteigerung nur durch geschicktere Handlungsabläufe, glaubhaftere Charaktere sowie Dialoge, bessere Soundeffekte, Spielmomente und Soundtracks erzielt werden kann.
Um die Qualität der Spiele noch zu steigern, sollen in den kommenden zwei Jahren rund 300 Drehbuchautoren, Special-Effects-Spezialisten und andere digitale Künstler Hollywoods eingestellt werden.
Auch ein eigenes Produktionsstudio in Los Angeles soll errichtet werden. Erste Projekte sind die "Command & Conquer"-Serie und ein "Herr der Ringe"- sowie ein "James Bond"-Titel.
"Zwar gibt es bei der Produktion von Games und Filmen Unterschiede", so EA-Vizepräsident John Batter. "Hollywood schafft Welten zum Ansehen, die Game-Branche muss Welten schaffen, in denen der Spieler leben kann. Das heißt aber nicht, dass die beiden Branchen nicht voneinander lernen können."
Spekulationen über Übernahme von Vivendi Universal Games
Im Rahmen seiner Quartalsbilanzierung kündigte EA weiters an, in
absehbarer Zeit zwei Mrd. USD über Anleihen, Kredite und mögliche
Aktienverkäufe freisetzen zu wollen. Das heizte die Gerüchteküche um
mögliche Übernahmen an. Neben Sega wird unter anderem die
Spielesparte von Vivendi Universal oder Teile davon [Blizzard] als
heißester Übernahmekandidat gesehen. Neben EA gilt derzeit Microsoft
als potenzieller Käufer von Vivendi Universal Games.