"Google-Filter" für Online-Medien

10.10.2006

Die Zeitungsverlage wehren sich mit einem Kopierschutzsystem gegen den Zugriff von Suchmaschinen und Nachrichten-Services wie Google News. Auch der Verband Österreichischer Zeitungen [VÖZ] trägt die Initiative mit.

Den Zeitungsverlagen ist die Sammlung und Aufbereitung ihrer Inhalte durch Suchmaschinen wie Google seit längerem ein Dorn im Auge. Ein neues System soll nun den Zugriff auf Inhalte regeln.

Das Automated Content Access Protocol [ACAP] wurde vergangene Woche vom Weltzeitungsverband [WAN] auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert und wird der Suchsoftware von Anbietern wie Google, Yahoo und Microsoft automatisch Anweisungen geben, wie die Inhalte verwendet werden dürfen.

Exakt definierte Bedingungen

Ziel des Systems ist es, die Zusammenarbeit zwischen Internet-Veröffentlichern und Suchmaschinenbetreibern auf eine unternehmerische Grundlage zu stellen und damit sämtliche rechtliche Konflikte zu beseitigen. Mit ACAP kann der Zugriff von Google und Co. auf die Inhalte der Anbieter unter von den Betreibern exakt definierten Bedingungen erfolgen.

Klagen

Bisher endeten diesbezügliche Streitigkeiten zwischen Inhalteanbietern wie Zeitungsverlagen und Nachrichtenagenturen sowie Suchmaschinen oft mit Urheberrechtsklagen vor Gericht.

Der Suchmaschinenprimus Google entfernte nach der erfolgreichen Klage belgischer Zeitungen Ende September nicht nur einzelne Artikel aus Google News, sondern auch gleich die Startseiten der Blätter aus dem Index.

Auch österreichische Zeitungen dabei

Auch der VÖZ trägt die Initiative mit. Die Anwendung des "Google-Filters" werde jedoch in der Autonomie der einzelnen Mitglieder bleiben müssen, sagte VÖZ-Vorsitzender Horst Pirker.

"Wir werden das Thema allerdings im Sinne einer gemeinsamen Meinungsbildung in der nächsten Präsidiums- beziehungsweise Vorstandssitzung auf der Agenda haben", erklärte Pirker.

Vertreter der Online-Ausgaben österreichischer Zeitungen stehen Google News größtenteils positiv gegenüber. Lediglich bei Kurier.at spricht man von Urheberrechtsverletzungen.

(futurezone | APA)