Mehr Sicherheit für 100-Dollar-Laptop

Viren & Co
10.10.2006

Das Projekt für die Verteilung von Notebooks an Kinder in Entwicklungsländern kommt offenbar gut voran. Auch an der Sicherheit wird gefeilt.

Die Initiative "One Laptop per Child" [OLPC] erwartet, dass der Computer für einen Preis von 100 Dollar [80 Euro] im nächsten Jahr an bis zu sieben Millionen Kinder und Jugendliche in Thailand, Nigeria, Brasilien und Argentinien gehen wird. Auch die Regierungen in China und Ägypten haben Interesse bekundet.

Neues Sicherheitskonzept

Programmierer haben die Chance genutzt, ein neuartiges Sicherheitskonzept für den Computer zu entwickeln. Ziel ist es, den Einsatz von spezieller Anti-Viren-Software überflüssig zu machen.

Die Rechte für den Zugriff auf jede Anwendung sollen stark eingeschränkt werden. Jedes Programm soll gewissermaßen von einem Zaun geschützt werden, der verhindert, dass Hacker über eine Sicherheitslücke in andere Teile des Rechners gelangen können, so der zuständige Entwickler Ivan Krstic.

Als Betriebssystem wird Linux zum Einsatz kommen. Statt einer Festplatte wird der Computer mit Flash-Speicher ausgestattet. Die Laptops sollen netzwerkfähig sein und über WLAN sowie vier USB-Anschlüsse verfügen, um weiteren Speicher oder Multimediageräte anschließen zu können. Der Strom wird über eine Kurbel erzeugt, wobei eine Minute kurbeln für rund zehn Minuten Betrieb reicht.

Herausforderung Netzwerk

Eine besondere Herausforderung für die Sicherheit besteht darin, dass jedes Notebook mit den anderen Geräten in einem Funknetzwerk kommunizieren kann, um Daten und Programme auszutauschen und gemeinsam zu nutzen. Da gebe es natürlich schon Anlass für einige Befürchtungen, räumt Krstic ein.

"Aber wir glauben, Lösungen für all diese Probleme zu haben." Um größere Schäden zu vermeiden, sollen die Daten der Notebooks auf Servern gespeichert werden, sobald der Rechner in die Reichweite des Funknetzes einer Schule kommt.

(APA | AP)