Gaddafi kauft 100-Dollar-Laptops

bildung
11.10.2006

Libyens Staatschef Muammar Gaddafi will rund 1,2 Millionen Schulkinder mit den 100-Dollar-Laptops des MIT ausstatten.

Nach Thailand, Brasilien, Nigeria und Argentinien will nun auch die libysche Regierung den vom MIT [Massachusetts Institute of Technology] entwickelten 100-Dollar-Laptop einkaufen. Laut einem Bericht der "New York Times" wolle die Regierung ein Gerät für jedes der rund 1,2 Millionen libyschen Schulkinder anschaffen.

250 Millionen Dollar

Der 250 Millionen Dollar schwere Deal sieht neben den kostengünstigen Notebooks auch die Lieferung von Servern für jede Schule, die Errichtung eines Internet-Anschlusses per Satellit sowie die Bereitstellung von technischen Beratern und weiterer Infrastruktur vor.

Gaddafi will anderen Ländern helfen

Nicholas Negroponte, Mastermind des von der UNO unterstützten Bildungsprogramms "One Laptop per Child", habe sich persönlich mit Gaddafi getroffen und ihn vom Nutzen überzeugen können.

Gaddafi stellte dabei auch die Möglichkeit in Aussicht, für ärmere Nationen wie den Tschad, Niger und Ruanda Billig-Laptops zu spendieren.

Programmierer haben die Chance genutzt, ein neuartiges Sicherheitskonzept für den Computer zu entwickeln. Ziel ist es, den Einsatz von spezieller Anti-Viren-Software überflüssig zu machen.

Testgeräte ab November

Erste Testgeräte sollen den teilnehmenden Staaten bereits im November geliefert werden. Die Massenproduktion beginnt erst im Juli 2007, den Auftrag dafür erhielt der taiwanesische PC-Hersteller Quanta Computer.

Strom per Handkurbel

Als Betriebssystem wird Linux zum Einsatz kommen. Statt einer Festplatte wird der Computer mit Flash-Speicher ausgestattet. Die Laptops sollen netzwerkfähig sein und über WLAN sowie vier USB-Anschlüsse verfügen, um weiteren Speicher oder Multimedia-Geräte anschließen zu können.

Der Strom wird über eine Kurbel erzeugt, wobei eine Minute Kurbeln für rund zehn Minuten Betrieb reicht.

(AP)