Time Warner setzt Google zu
Der US-Medienkonzern Time Warner macht nach dem Kauf der Online-Videoplattform YouTube durch Google Druck wegen Urheberrechtsverletzungen.
"Man kann davon ausgehen, dass wir in Verhandlungen mit YouTube sind, und dass diese Gespräche auf Google-Ebene gehoben werden in der Hoffnung, eine bessere Position zu erreichen", sagte Time-Warner-Chef Dick Parsons der britischen Tageszeitung "The Guardian".
Time Warner, das neben dem Hollywood-Studio Warner Bros. auch den US-Kabelkanal HBO besitzt, prüft derzeit Urheberrechtsverletzungen durch YouTube-Nutzer.
Kooperationen angestrebt
Parsons bestritt, dass die Verhandlungen mit YouTube im Zusammenhang mit der Übernahme durch Google stehen. "Wir hätten unsere Forderungen auch so vorgetragen", sagte er.
Time Warner wolle in den Gesprächen eine Kooperation erreichen. "Wir hätten unsere Inhalte gerne weiter in solchen Portalen, aber auf einer Basis, auf der unsere Urheberrechte respektiert werden.
Google hatte YouTube Anfang der Woche für 1,65 Milliarden Dollar übernommen. Mit diesem Schritt sichert sich der Suchmaschinenbetreiber Zugang zum neuen Markt für Video-Werbung.
Warnung vor Klagen
Experten warnen jedoch vor einer Flut von Urheberrechtsklagen, weil YouTube-Nutzer häufig geschützte Inhalte wie Hollywood-Filme oder Fernseh-Mitschnitte ohne Erlaubnis der Rechteinhaber online stellen.
Verträge mit Content-Anbietern
YouTube hatte bereits vor dem Verkauf an Google mit einigen Musikkonzernen und TV-Stationen Verträge zum Vertrieb von Inhalten abgeschlossen.
Google und Time Warner haben sich Ende vergangenen Jahres auf eine Zusammenarbeit bei Online-Videos geeinigt.
YouTube hat auch bereits damit begonnen, ein Filtersystem für Inhalte zu entwickeln. Bis Jahresende soll eine Software installiert werden, die urheberrechtlich geschützte Inhalte identifiziert und automatisch die damit erzielten Werbeumsätze erhebt.
(futurezone | Reuters | The Guardian)