EU-Forschung gegen den Terror

14.10.2006

Ein 15 Millionen Euro schweres Forschungsprogramm zur Terrorismusbekämpfung soll unter anderem zur Entwicklung technischer Maßnahmen gegen Flüssigsprengstoff-Attentate und Anschläge auf die Trinkwasserversorgung führen.

Am Freitag stellte die EU-Kommission ihr neues Forschungsprogramm für Maßnahmen zur Terrorbekämpfung vor. Das Programm umfasst 15 Projekte.

Außerdem will die EU die so genannte "Sicherheitsforschung" in den kommenden sieben Jahren mit jährlich 200 Millionen Euro unterstützen und zum integralen Bestandteil ihrer "Vorbereitenden Maßnahmen für die Sicherheitsforschung" [PASR] machen.

Die neuen Projekte laufen unter der Ägide von Günter Verheugen, dem deutschen Kommissions-Vizepräsidenten für Unternehmen und Industrie. Ihm geht es nicht nur um einen "besseren Schutz der europäischen Bürgerinnen und Bürger", sondern auch darum, "Europas Wettbewerbsposition in vielen Bereichen zu verbessern."

Sprengstoffsuche

Unter den geförderten Vorhaben findet sich ein unter Vorsitz des italienischen Konzerns ENEA laufendes Entwicklungsprogramm für ein tragbares Gerät, das Spuren von flüssigen und festen Sprengstoffen in der Luft feststellen kann. Einsatzbereich des ISOTREX genannten Systems sollen Flughäfen, Postfilialen und Zollämter sein.

Trinkwasserschutz

Das Projekt WATERSAFE soll ein billiges System zur Überwachung und Entgiftung öffentlicher Trinkwasserreserven erstellen. Laut Projektbeschreibung kommen in WATERSAFE "bahnbrechende Anwendungen der Nanotechnologie" zum Einsatz. Federführend ist hier das britische Unternehmen C-Tech Innovation.

Überwachung

Weniger konkret aber dafür umso interessanter ist die kurze Vorstellung des Projekts i-TRACS, in dem es darum geht, ein "innovatives und fortschrittliches System zur Überwachung und Verfolgung mittels Integration mehrerer Datenquellen" zu schaffen, und gleichzeitig "Bürgerrechte und Privatsphäre zu schützen." Das Programm steht unter der Leitung der französischen CICOM Organisation, einem Think Tank und Beratungsunternehmen, das im südfranzösischen Hightech-Zentrum Sophia Antipolis angesiedelt ist.

Weitere Initiativen drehen sich um die Entwicklung von Biowaffen-Detektoren, Massnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung und Verbesserung des EU-Grenzschutzes.