Clickstar will Filme rascher ins Netz bringen
Der Chip-Hersteller Intel und der Schauspieler Morgan Freeman verkaufen gemeinsam Film-Downloads. Im Film-Shop Clickstar sollen Filme zeitgleich mit dem Kinostart auch online erhältlich sein.
Am 1. Dezember wird das Film-Download-Angebot in den USA an den Start gehen. Der Online-Film-Shop wird vorwiegend unabhängige Produktionen anbieten.
Im Eröffnungsangebot wird sich auch Freemans Low-Budget-Film "10 Items or Less" finden, der bereits zwei Wochen nach seinem Kinostart über das Download-Portal erhältlich sein soll. Langfristig strebt Clickstar an, Filme gleichzeitig mit ihrem Kinostart auch online anbieten zu können.
Damit will das Unternehmen eine Alternative zu Online-Tauschbörsen bieten, wo Filme häufig bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung in den Kinos erhältlich sind.
Intel will Viiv pushen
Während Freeman einen neuen Vertriebskanal für unabhängige Filme etablieren will, soll Clickstar Intel helfen, seine Unterhaltungsplattform Viiv zu bewerben.
Mit der Unterhaltungsplattform Viiv will Intel Heim-PCs zur Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer machen. Geräte mit dem Viiv-Logo sorgen dafür, dass TV-Gerät und PC einfach miteinander vernetzt werden können.
Hollywood und Kinobetreiber opponieren
Hollywood-Studios und US-Kinobetreiber stehen der Idee, Filme gleichzeitig mit dem Kinostart auch zum Download anzubieten, ablehnend gegenüber. Sie befürchten durch die Veröffentlichungsstrategie Einnahmenrückgänge an den Kinokassen.
Clickstar-Geschäftsführer James Ackerman sieht darin jedoch vor allem für kleinere Produktionen, die in den USA häufig nur in großen Städten wie New York und Los Angeles in die Kinos kommen, die Möglichkeit, ihre Produktionskosten schnell wieder einzuspielen.
"Dadurch können auch Filmfans in kleineren Städten die Filme sehen", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Boykott
Starregisseur Steven Soderbergh bekam die Ablehnung des Hollywood-Establishments gegenüber neuen Veröffentlichungsstrategien bereits zu spüren.
Als er Anfang dieses Jahres seinen Low-Budget-Film "Bubble" zeitgleich im Kino, auf DVD und im Kabel-TV veröffentlichen wollte, weigerten sich viele US-Kinobetreiber, den Film zu zeigen.
Markt wächst rasant
Marktforscher erwarten, dass Film-Downloads über das Netz mit der wachsenden Anzahl von Breitbandanschlüssen in den nächsten Jahren zügig an Popularität gewinnen.
Nach den Prognosen der Marktforscher von iSuppli soll das weltweite Marktvolumen von Film-Downloads bis 2010 auf knapp 13 Milliarden Dollar explodieren.
In Europa sollen 2006 nach Schätzungen des European Information Technology Observatory [EITO] bereits 88 Millionen Euro mit Film-Downloads umgesetzt werden.
Auch immer mehr Anbieter wollen am Kuchen mitnaschen. Seit September bieten auch der kalifornische Computerhersteller Apple und der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon in den USA Filme zum Download an.
(futurezone | Reuters)