"Keine Konkurrenz für den iPod"

16.10.2006

Apple-Chef Steve Jobs macht sich über Microsofts Medien-Player Zune lustig. Den iPod, der demnächst seinen fünften Geburtstag feiert, sieht er durch das Konkurrenzprodukt aus Redmond nicht in Gefahr.

Am 23. Oktober wird Apples Musik-Player iPod fünf Jahre alt. In einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" blickt Jobs auf die Entwicklung des Gadgets zurück.

Es sei eine richtige Entscheidung gewesen, die Musikbibliothek über die Musik-Software iTunes und nicht am iPod selbst zu verwalten, sagte Jobs dem Magazin.

Coolness-Faktor

Die Gefahr, dass der iPod seinen Reiz verliert, weil er zu populär wird, sieht Jobs nicht: "Das wäre so, als würde man die Lippen seiner Liebsten nicht mehr küssen wollen, weil jeder Lippen hat. Das ist Unsinn."

Schwierige Verhandlungen mit der Musikindustrie

Die Verhandlungen mit den großen Musikkonzernen vor dem Start des iTunes Music Store im Frühjahr 2003 bezeichnete Jobs als schwierig: "Das hat uns 18 Monate gekostet und vermutlich haben die Labels nur zugestimmt, weil der iTunes Music Store zunächst nur für den Mac gedacht war. Hier hat uns unser kleiner Marktanteil geholfen."

"Musiktausch mit Zune dauert ewig"

Microsofts Medien-Player Zune, der in den Medien bereits als "iPod-Killer" hochstilisiert wird, bereitet Jobs keine Sorgen. Ein zentrales Feature des Microsoft-Players ermöglicht den Tausch von Musik über drahtlose Netzwerke.

Jobs ist davon wenig beeindruckt. "Ich habe die Demos im Internet gesehen, in denen vorgeführt wird, wie man andere Zune-Nutzer findet und ihnen Songs weitergibt, die sie dann drei Mal abspielen können. Das dauert ewig. Bis man das alles hinter sich hat, ist das Mädchen aufgestanden und gegangen. Es ist wohl einfacher, ihr einen von den eigenen Ohrhörern zu geben, dann ist man nur noch durch das Kabel voneinander getrennt."

Der Zune wird in den USA am 14. November zum Kampfpreis von 249,99 Dollar in den Handel kommen. In Europa soll der Medien-Player im Laufe des nächsten Jahres in den Regalen stehen.

Musik bleibt beim iPod zentral

Musik sieht Jobs trotz des Verkaufs von Film-Downloads und Hörbüchern über den iTunes Music Store auch weiterhin als das Epizentrum des iPods. "Ich glaube, dass der iPod dazu beigetragen hat, Musik zurück in das Leben der Menschen zu bringen", sagte er "Newsweek".

(futurezone | Newsweek)