Und täglich lockt die Telekom
Die Investmentbank WestLB Panmure sieht die Swisscom "unter zunehmendem Druck, mangelnde Wachstumsperspektiven im Heimatmarkt durch Akquisitionen kompensieren zu müssen".
Der kolportierte Einstieg der Swisscom bei der TA über ein Minderheitspaket sei daher die "plausibelste Spekulation". Die TA passe "gut in das Investment-Kriterienraster der Swisscom". Die fehlenden Sprachbarrieren seien zudem ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Die Swisscom sei zwar die am solidesten finanzierte Telekom in Europa mit dem niedrigsten Schuldenstand, die Erfolgsbilanz der Swisscom im internationalen Geschäft sei aber bisher mäßig. Das gescheiterte Unisource-Joint-Venture, der Rückzug aus dem österreichischen Telekom-Unternehmen UTA und der geplante Verkauf der Cesky-Telecom-Beteiligung seien Beispiele für eine erfolglose Expansionsstrategi
Vier bis sechs MIlliarden
Die Swisscom habe derzeit einen Akquisitionsspielraum von vier
bis sechs Mrd. Euro, meinen die WestLB-Panmure-Analysten. Das
Unternehmen sei wesentlich besser durch die Liberalisierung gekommen
als die TA. Die Gründe dafür lägen in der aggressiveren
Liberalisierung des Marktes in Österreich und der stärkeren
Konkurrenz im Mobilfunk. Die TA habe zudem zu spät auf den
veränderten Markt reagiert, sei aber jetzt mit der Restrukturierung
erfolgreich.
Wer wie viel wiegt
Gemessen am Festnetzumsatz ist die TA nur halb so groß wie die Swisscom. Für 2002 wird bei der Swisscom ein Umsatz von 4,275 Mrd. Euro erwartet, bei der TA 2,095 Mrd. Euro. Der Marktanteil der Swisscom betrug Ende 2002 66 Prozent, jener der TA 55 Prozent. Beim Nettoergebnis wachse die TA vergleichsweise schneller als die Swisscom.
Der Marktanteil von Swisscom Mobile betrug Ende 2002 63,5 Prozent, der von Mobilkom Austria 44,4 Prozent. Beide Unternehmen haben eine Kooperation mit Vodafone geschlossen.