"Virtueller Marsch" gegen US-Kriegspläne
Hollywood-Stars und US-Popstars haben vergangene Woche zu einem "virtuellen Marsch" auf Washington aufgerufen.
Sie wollen ihre Regierung am Mittwoch mit E-Mails, Faxen und Telefonanrufen regelrecht außer Gefecht setzen.
"Unsere Botschaft an Washington wird klar sein: 'Keine Invasion im Irak!'" sagte Schauspieler Martin Sheen bei einer Pressekonferenz des Anti-Kriegs-Projekts "Win without War" in Los Angeles.
Die USA könnten den irakischen Machthaber Saddam Hussein auch in seine Grenzen weisen, "ohne unschuldige Menschen zu töten", sagte Sheen weiter. Sheen ist als Darsteller des US-Präsidenten in der Fernsehsendung "West Wing" besonders geeignet für die Kampagne.

DDoS-Attacke per TV-Aufruf
Zwischen 9.00 und 17.00 Uhr Ortszeit [15.00 und 23.00 Uhr MEZ] will die Initiative heute Telefone und Computer von Entscheidungsträgern in Washington überfluten und gleichzeitig per Fernsehspot Zuschauer zur Nachahmung animieren:
"Schreiben Sie ihrem Kongressabgeordneten. Teilen Sie Ihre Meinungen mit. Stellen Sie Fragen", forderte die Schauspielerin Angelica Huston.
Janeane Garofalo, Star aus "Big Trouble" und "The Laremie Project", bedauerte, dass "unsere Führer in Washington mit Millionen von Amerikanern nicht auf einer Linie sind".
An dem Projekt sind außerdem die Film- und Regiegrößen Oliver Stone, Robert Altman, Jane Fonda, Barbara Streisand, Susan Sarandon, Robert Redford und Sean Penn sowie Madonna und REM beteiligt.

Irak bekam schon Spam
Irakische Regierungs- und Militärvertreter sind in einer E-Mail-Aktion der USA bereits vor rund einem Monat aufgefordert worden, dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein die Gefolgschaft zu verweigern.
Die mit "wichtige Information" betitelte Mitteilung forderte die Empfänger auf, Befehle zum Einsatz chemischer, biologischer oder nuklearer Waffen zu verweigern.
Und im wahrscheinlich letzten Weblog aus Bagdad ["Salam Pax"] wurde kurze Zeit später berichtet, dass der gleiche Text auch über "gecrackte" Telefonleitungen des irakischen Militärs zu hören war.
Der Blogger gibt dabei selbstredend nur ein Gerücht weiter. Demnach wurden kurze Zeit nach der vermeintlichen US-Propaganda-Attacke viele Telefonnummern von irakischen Entscheidungsträgern geändert.
