Akku-Rückruf bei Sony weitet sich aus
Der japanische Elektronikkonzern Sony ruft mehr Batterien als bisher geplant zurück. Das Management des Unternehmens entschuldigt sich für die massenhaften Rückrufe feuergefährderter Notebook-Akkus, schließt aber Rücktritte aus.
Die Rückrufaktion feuergefährdeter Notebook-Akkus von Sony weitete sich am Dienstag neuerlich aus.
Neben dem japanischen Elektronikkonzern selbst kündigte der Computerhersteller Toshiba am Dienstag an, mehr Batterien als bisher geplant zurückzunehmen.
250.000 statt 90.000
Sony plant nun den Rückruf von etwa 250.000 Batterien weltweit. Bisher hatte der Konzern angekündigt, 90.000 Stück in Japan und China zurückzunehmen.
Toshiba erwartet nun die Rücknahme von 870.000 Batterien, das sind 40.000 mehr als bisher geschätzt.
Weltweit fas zehn Millionen Akkus
Die Akkus, die nach Firmenangaben in seltenen Fällen überhitzen und Feuer fangen können, werden sowohl in den Sony-Computern als auch in den Produkten etwa von Dell, Apple und Toshiba verwendet. Weltweit sind insgesamt fast zehn Millionen Notebook-Akkus betroffen.
Keine Rücktritte
Am Dienstag entschuldigte sich Sony für den massenhaften Akku-Rückruf. Dennoch würden weder Vorstandschef Howard Stringer noch Präsident Ryoji Chubachi zurücktreten, unterstrich ein Sprecher des Konzerns.
In Produktion, Entwicklung und Wartung seien Vorkehrungen getroffen worden, dass sich so etwas nicht wiederhole.
Schadenersatzforderungen
Toshiba hat angekündigt, wegen des Imageschadens und potenzieller Umsatzverluste Schadenersatzforderungen zu prüfen.
In der vergangenen Woche hatten bereits die ebenfalls betroffenen Konzerne Fujitsu und Hitachi Entschädigungszahlen für die zurückgerufenen Notebook-Akkus gefordert.
Gewinnwarnung
Sony hatte in der vergangenen Woche als unmittelbare Folge des Akku-Desasters eine Gewinnwarnung veröffentlicht und die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch um 38 Prozent gesenkt.
(futurezone | APA | AP)