E-Government mit stetem Wachstum
Österreich nähert sich mit seinem Internet-Angebot des Öffentlichen Dienstes langsam dem europäischen Mittelfeld.
Nach einer am Freitag von der Management- und IT-Beratungsfirma Cap Gemini Ernst & Young veröffentlichten Studie im Auftrag der EU-Kommission hat sich Österreich mit seinem E-Government-Angebot von Platz 13 auf Platz elf vorgearbeitet.
Am weitesten fortgeschritten sei E-Government in Schweden und Irland. In Schweden liegt die Online-Fähigkeit der Verwaltung bei 87 Prozent. In Österreich beträgt dieser Wert 56 Prozent. Der europäische Durchschnitt liegt bei 60 Prozent.
"E-Government sollte sich in Europa verstärkt darauf konzentrieren, aus staatlichen Behörden kundenorientierte Dienstleister zu machen. Während einige Staaten ihre Entwicklung beschleunigen sollten, sind viele andere nicht mehr weit von der 100-Prozent-Marke der vollständig elektronischen Öffentlichen Dienste entfernt", erklärte EU-Kommissar Erkii Liikanen laut Aussendung.
Europäische KommissionBei den Einnahmen im letzten Drittel
Entgegen dem allgemeinen Trend, dass Dienste, die Staatseinnahmen sichern, am weitesten entwickelt sind, zeigt sich Österreich bei der Einkommen-, Umsatz- und Körperschaftssteuer eher im letzten Drittel.
In den Kategorien persönliche Dokumente, Arbeitsplatzvermittlung, Gewerbeanmeldung und Datenübermittlung an Statistikämter liegt Österreich hingegen im Spitzenfeld. Bei gesundheitsbezogenen Diensten sowie persönlichen Dokumenten nimmt das heimische Online-Angebot den vierten Platz ein.
Insgesamt hatten von den 10.569 Behörden aus 15 EU-Ländern plus Norwegen, Island und der Schweiz, die in der Studie analysiert wurden, 86 Prozent im Vorjahr eine eigene Internet-Seite. Das entspricht einem Zuwachs von fast sechs Prozent innerhalb eines Jahres. Die Internet-Fähigkeit der Behörden legte mit 60 Prozent um fünf Prozentpunkte zu.
Deutschland weit abgeschlagen
Die größten Fortschritte erzielten die Schweiz, Dänemark und die
Niederlande mit Wachstumsraten von über zehn Prozentpunkten in
puncto Online-Fähigkeit. Österreich liegt hier immerhin auf Platz
fünf. Weit abgeschlagen rangiert Deutschland: 48 Prozent
Online-Fähigkeit der Verwaltung bedeuten nur Platz 16, Fortschritte
habe es im Vorjahr kaum gegeben, so die Studie.