Deutschland öffnet "Letzte Meile"
Während die großen Festnetzanbieter quer durch Europa seit Jahren Federn lassen müssen, ist es bei der Deutschen Telekom erst am 25. April 2003 so weit. Dann wird nach langer Blockade durch die deutsche Bundesregierung die freie Wahl des Anbieters auch bei Ortsnetzgesprächen für den Kunden möglich sein.
Die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post teilte am heute, Freitag mit, die Telefon-Kunden könnten vom 25. April den Ortsnetzgesprächsanbieter vor jedem Gespräch mit einer Kennziffer selbst bestimmen.
Vom 9. Juli dieses Jahres an soll es dem Beschluss der Regulierungsbehörde zufolge möglich sein, dass deutsche Telefon-Kunden einen Anbieter sogar fest auswählen, über den sie ihre Ortsgespräche führen wollen. Dadurch entfällt die Eingabe der Kennziffer vor jedem Gespräch.
1999 in Österreich
Anfang Juli 1999 gab der österreichische Telekom Regulator die
"Letzte Meile" für alternative Anbieter frei. Dieser Anspruch
besteht nicht nur für den Bereich der Sprachtelefonie. Die Telekom
Austria muss die sogenannte "letzte Meile" zum Kunden auch dann
vermieten, wenn dort breitbandige Dienste angeboten werden
Klageverfahren 2002
Die im Branchenjargon unter Call by Call und Preselection im Ortsnetz bekannten Dienste müssten nach europarechtlichen Vorgaben bereits seit langem in Deutschland zur Verfügung stehen.
Da die deutsche Bundesregierung die Einführung jedoch blockierte, hatte die EU-Kommission bereits Ende Dezember 2002 ein Klageverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof eingeleitet.