BenQ bringt seine Partner in Bedrängnis
Die Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile reißt auch Löcher in die Bilanzen von Geschäftspartnern wie Infineon und Balda.
Der deutsche Speicherchiphersteller Infineon erwartet durch die Insolvenz der einstigen Siemens-Sparte im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatzausfall von 150 Millionen Euro und Gewinneinbußen von 80 Millionen Euro, wie Infineon am Mittwoch in München mitteilte.
Stellenabbau angekündigt
Zwar seien mit Samsung und LG zuletzt zwei neue Kunden gewonnen worden. Einschnitte im Mobilfunkgeschäfte von Infineon seien dennoch unvermeidlich und beträfen weltweit rund 400 Arbeitsplätze, davon knapp 200 an den deutschen Standorten München, Salzgitter und Nürnberg.
Die österreichischen Standorte von Infineon in Villach, Klagenfurt, Graz, Wien und Linz dürfte der Abbau nur am Rande betreffen. "Die übrigen 200 Stellen sind weltweit verteilt", sagte Infineon-Sprecher Günter Gaugler am Mittwoch.
Die Zukunft der Handyproduktion des taiwanesichen Konzerns ist offen. Die österreichische Vertriebstochter BenQ Mobile CEE will ihren Fortbestand durch eine Neuorganisation sicherstellen.
Zulieferer Bald in Bedrängnis
Auch der deutsche Zulieferer Balda hat unter BenQ zu leiden: Das Unternehmen stürzte tief in die Verlustzone.
Balda musste seine Ergebnisprognose für 2006 erneut drastisch reduzieren, es werde nun ein Verlust von 45 bis 50 Millionen Euro erwartet.
Der Hersteller von Handy-Schalen kündigte am Dienstagabend zugleich den Abbau von Arbeitsplätzen an - 1.000 Jobs sollen gestrichen werden.
(AFP | Reuters)