Software gegen "Kollateralschäden"
Die US-Luftwaffe will in einem möglichen Irak-Krieg mit Hilfe der Software "Bugsplat" die zivilen Schäden möglichst auf ein Minimum reduzieren.
Das Programm [Bug bedeutet Insekt, splat das Geräusch, wenn es zerdrückt wird, Anm.] berechnet und zeigt die Auswirkungen der einzusetzenden Munition. Üblicherweise wird das durch einen Kreis rund um die Einschlagsstelle angezeigt.
Bugsplat generiert klumpenähnliche Bilder, die wie zerquetsche Insekten aussehen und die laut US-Militärs ein genaueres Modell des potenziellen Schadens erzeugen. Dabei wird die eingesetzte Munition bezüglich Typ und Größe errechnet und Abwurfhöhe sowie eingesetztes Flugzeug berücksichtigt.
Die Militärs hoffen dadurch, den Schaden bei nicht anvisierten - sprich zivilen - Gebäuden und Personen in Grenzen halten zu können.
Die Munition der US-Militärs
Der vermehrte Einsatz von präzisen laser- und
satellitengesteuerten Waffen und besseren Aufspürflugzeugen lässt
den Zielexperten mehr Raum bei der Erstellung der
Angriffsstrategien. Über die geheimnisvollste Waffe im Arsenal der
US-Streikräfte, die so genannte E-Bomb, werden ebenfalls mehr
Details bekannt. Sie soll mit elektromagnetischer Strahlung die
Elektronik ganzer Kraftwerke außer Betrieb setzen können.
Testfall Krieg
Das Programm bezieht bei der Berechnung auch die Charakteristik des anvisierten Terrains oder Objekts ein, um die oft unregelmäßigen Zerstörungsmuster vorherzusagen.
Einige mit dem Programm vertraute Verteidigungsexperten weisen aber darauf hin, dass das Programm im Kriegseinsatz erst noch getestet werden muss. Sie deuten zudem an, dass die Effektivität des Programms begrenzt sein könnte, vor allem bei schnell auftauchenden mobilen Zielen.
Manche Militärs wollen sich aber bei derartigen Entscheidungen nicht nur auf eine Software wie Bugsplat verlassen, da sie Krieg auch als eine Art "Kunstform" verstehen. Durch die Aufzeichungen des Programms über die gelieferten Entscheidungsmöglichkeiten würden die ausführenden Militärs zudem weitaus mehr Rechenschaft über ihre Entscheidungen für oder gegen die gelieferten Optionen ablegen müssen.
Kollateralschäden
Obwohl der Name Bugsplat für das Programm immer noch der gebräuchlichste ist, hat es mittlerweile auch einen offiziellen Namen: FAST-CD [Fast Assessment Strike Tool - Collateral Damage].