Rechte-Management für Firmeneinsatz
Microsoft hat angekündigt, sein "Windows Rights Management Service" [RMS] erstmals in seinen Windows Server 2003 zu integrieren.
Mit der DRM-Funktion [[Digital Rights Management] können Urheberrechtsinhaber die Nutzung von digitalen Inhalten einschränken und diese Einschränkungen genauer definieren [wer wann wie oft auf welchem System den Inhalt nutzen darf].
Die Technologie soll vor allem Unternehmen die Möglichkeit geben, die Verbreitung von vertraulichen Dokumenten wie Finanzinformationen zu kontrollieren.
Developer-Kits
RMS basiert auf XrML [Extensible Rights Markup Language] und baut
auf dem .Net-Framework von Microsoft auf. Microsoft will zwei
Developer-Kits veröffentlichen, damit bis zum Erscheinen des Windows
Server 2003, der für April geplant ist, auch schon verschiedene
RMS-Anwendungen für Windows-Clients bereitstehen.
Texte mit Verfallsdatum
Die RMS-Technologie kann in verschiedene Anwendungen wie Textverarbeitungsprogramme und E-Mail-Clients integriert werden. Der Benutzer erhält dann die Möglichkeit, abgestufte Zugangsrechte zu seinem Dokument zu vergeben.
Das Rechte-Management wird vom Server zentral übernommen. So kann mit der Applikation das Weiterleiten, Kopieren und Drucken eines Dokuments unterbunden werden. Daneben sind zeitliche Begrenzungen denkbar.
Eine Testversion für die Technologie soll im zweiten Quartal 2003 verfügbar werden.
DRM und "Palladium" im Kombipack
Microsoft verfolgt derzeit auch einen umfassenden Masterplan für
sichere bzw. kontrollierte PCs, dessen Kernstück die Intergration
von DRM ist. Das vormals unter dem Namen "Palladium" bekannte
Programm [nun in "Next-Generation secure Computing Base for Windows"
umbenannt] soll auch Hardware-Komponenten einbinden.
Wer ausplaudern will, schafft es wohl weiterhin
Kritik an der Integration von DRM in den Windows Server 2003 kommt von Seiten der Bürgerrechtsorganisation EFF [Electronic Frontier Foundation].
So bestünde die Gefahr, dass Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber keinerlei rechts- oder sittenwidriges Verhalten mehr nachweisen könnten, da die Beweise mittels DRM geschützt sind.
In der Praxis kann das System die Weitergabe von Firmengeheimnissen wohl höchsten erschweren, aber nicht unterbinden.
Denn bis das Abfotografieren von Bildschirmen technisch verhindert werden und kein Kollege mehr über die Schulter schielen kann, wird es Firmenspionen oder abtrünnigen Mitarbeitern wohl immer möglich sein, Informationen weiterzugeben.