24.02.2003

STARTSCHUSS

Bildquelle: ORF.at

Erste Bürgerkarte heute ausgegeben

Die erste voll funktionale Chipkarte mit digitaler Signatur und Bürgerkarten-Funktion wurde heute von der Österreichischen Computergesellschaft [OCG] und A-Trust ausgegeben.

Mit der Erstausgabe der Bürgerkarte sei der "Startschuss für eine neu Ära in der österreichischen Verwaltung" erfolgt, meinte OCG-Generalsekretär Eugen Mühlvenzl.

Österreich spiele in Europa dabei eine Vorreiterrolle und sei nach Finnland erst das zweite Land, das dieses neue Bürgerservice einrichtet.

Rechtlich der eigenhändigen Unterschrift gleichgestellt

Die Bürgerkarte mit ihrem wesentlichen Element der digitalen Signatur [elektronische Unterschrift] ist als ein Kernstück der österreichischen E-Government-Strategie zu sehen. Die digitale Signatur kommt der eigenhändigen Unterschrift des Bürgers gleich.

Neben dem Ersatz für die Unterschrift beinhaltet die Chipkarte zusätzlich noch die "Bürgerkarten-Funktion", das heißt, das Zertifikat der digitalen Signatur wird durch eine Abfrage beim Zentralen Melderegister [ZMR] um eine "amtliche Personenbindung" erweitert.

Elektronisch gestellte Anträge können so von der Behörde eindeutig und unverwechselbar einem Bürger zugeordnet werden. Technologisch kann auch festgestellt werden, ob das Dokument während des Transportes oder auch danach unzulässigerweise verändert wurde.

100 Euro für drei Jahre

Bürgerkarten können derzeit nur über den Zertifizierungsanbieter A-Trust erworben werden. Grundsätzlich kann jeder Bürger ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich eine Bürgerkarte beantragen.

Die Kosten dafür, inklusive Lesegerät, Registrierung und Ausstellungsgebühr, betragen rund 100 Euro. Die Gültigkeit eines qualifizierten Zertifikates beträgt drei Jahre.

Reinhard Posch, Leiter der Stabstelle Informations- und Kommunikationstechnologie [IKT] des Bundes, rechnet im privaten Bereich mit einer Durchdringungsrate von 15 bis 30 Prozent in sieben Jahren.