Warnstreik bei Siemens Österreich

Umbau
27.10.2006

Mitarbeiter protestieren Anfang November gegen die Ausgliederung der Softwaresparte PSE.

Am Mittwoch, den 8. November, wird bei Siemens Österreich gestreikt. Rund 250 Mitarbeiter der Softwaresparte PSE werden an diesem Tag die Arbeit niederlegen, berichtet die "Presse". Der Protest richtet sich gegen Pläne, die Mitarbeiter aus dem Konzern auszugliedern.

Die Mitarbeiter sollen in die Tochtergesellschaft Siemens Enterprises Communications (SEC) eingegliedert werden.

Absicherung gefordert

Der PSE-Betriebsrat will der Ausgliederung nur zustimmen, wenn es für die Kollegen eine vertragliche Absicherung gibt. "Wir fordern ein Rückkehrrecht für die Mitarbeiter, falls die neue Firma in Konkurs geht oder die Produktion in ein Billiglohnland verlagert wird", sagte Zentralbetriebsrat Ataollah Samadani.

Außerdem müsse vertraglich zugesagt werden, dass für die Leute die alten Betriebsvereinbarungen und Kollektivverträge weiterhin gelten.

Vorstand verwundert

Im Siemens-Vorstand zeigte man sich über den Warnstreik verwundert. Siemens-Sprecher Harald Stockbauer nannte das Vorhaben des Betriebsrats "unverantwortlich".

Die Umstrukturierungen seien von der Siemens-Zentrale in München beschlossen. Daran führe kein Weg vorbei.

Betriebsrat fürchtet Verkauf

Der Betriebsrat will hart bleiben. Er befürchtet, dass die ausgegliederte Firma verkauft werden soll. Ein Käufer sei aber nur an den Patenten und an der Technologie interessiert, nicht aber an den Mitarbeitern, heißt es.

Man wolle den Wiener Kollegen ein BenQ-Schicksal ersparen, meint Samadani. Bekanntlich hat Siemens seine Handysparte an den taiwanesischen BenQ-Konzern verkauft. Mittlerweile haben mehr als 3.000 ehemalige Siemens-Mitarbeiter in Deutschland ihren Job verloren.

(futurezone | APA)