Konsumenten gegen Kopierschutz

29.10.2006

Beim weltgrößten Online-Einzelhändler Amazon.com machen Kunden gegen Produkte der Content- und Hardware-Industrie mobil, die Digital-Rights-Management-Systeme [DRM] beinhalten.

Seit rund einem Jahr haben Kunden von Amazon.com die Möglichkeit, Produkte mit Stichwörtern ["Tags"] zu versehen.

Die US-Aktivistengruppe DefectiveByDesign macht sich das Amazon-Tagging-System rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft zu Nutze, um gegen die Verwendung von Kopierschutztechnologien zu protestieren.

"Von Anfang an kaputt"

Die Aktivisten rufen dazu auf, Produkte, die Kopierschutztechnologien beinhalten, mit dem Tag "defectivebydesign" [von Anfang an kaputt] zu versehen.

Damit sollen Kunden des Online-Einzelhändlers auf die Einschränkungen aufmerksam gemacht werden, die Systeme zum digitalen Rechtemanagement im Gebrauch der Artikel auferlegen.

Durch die Aktion könnten Millionen von Kunden vor Kopierschutztechnologien gewarnt werden, heißt es in einer Aussendung der Gruppe.

Rund 500 Artikel bereits "getaggt"

Bis Samstag Nachmittag wurden bereits rund 500 Produkte aus dem Amazon-Sortiment "getaggt".

Der neue Microsoft Musik-Player Zune, der in den USA am 14. November auf den Markt kommen soll, befindet sich ebenso darunter wie Apples iPod und zahlreiche Discs in den DVD-Nachfolgeformaten Blu-ray und HD-DVD.

Weltweite Proteste

DefectiveByDesign macht nicht zum ersten Mal mit Aufsehen erregenden Aktionen auf Einschränkungen durch DRM-Systeme aufmerksam.

Anfang Oktober dieses Jahres rief die Bürgerrechtsorganisation weltweit zu Protesten gegen den Einsatz von Kopierschutzsystemen auf.

"Tag gegen DRM"

In zahlreichen Aktionen rund um den Globus begingen Aktivisten am 3. Oktober den "Tag gegen DRM". In Österreich blieben Anti-DRM-Aktionen hingegen weitgehend aus.