VKI geht gegen Handytaktung vor
Die Konsumentenschützer des VKI wollen die undurchsichtigen Abrechnungsmethoden der Mobilfunker bekämpfen - die mobilkom hat bereits ein Mahnschreiben erhalten.
Der Verein für Konsumenteninformationen [VKI] will gegen die undurchsichtigen Abrechnungsmethoden bei der Handytaktung vorgehen. Als ersten Betreiber hat der Verein dabei den Marktführer mobilkom austria im Visier:
Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, hat der VKI im Auftrag der Arbeiterkammer Vorarlberg ein Mahnschreiben an das Unternehmen mit einer Forderung nach geänderten Verrechnungsmodalitäten geschickt. Läuft das darin gesetzte Ultimatum am Montag 30. Oktober ungenutzt aus, steht eine Klage im Raum.
Handytaktung 60/30 als Standard
Derzeit verrechnet die mobilkom - wie alle anderen Netzbetreiber - die Gebühren in so genannten Takten von jeweils 60 oder 30 Sekunden. Dadurch müssen Kunden etwa für ein Telefongespräch von wenigen Sekunden gleich eine volle Minute bezahlen, kritisieren die Konsumentenschützer.
Sie haben der mobilkom daher ein Ultimatum gestellt, wonach das Unternehmen bis 30. Oktober eine vorgefertigte Unterlassungserklärung unterzeichnen müsse. Widrigenfalls will Peter Kolba, Leiter der VKI-Rechtsabteilung, eine Verbandsklage beim Handelsgericht Wien einbringen.
Die Telekom-Regulierungsbehörde RTR hat die Taktung von Handytelefonaten als neues "Reizthema" festgemacht.
Warnung an die Betreiber
Die Konsumentenschützer haben sich dem Vernehmen nach die mobilkom als Marktführer zuerst vorgenommen. Je nach Ausgang werden aber auch den anderen Netzbetreibern in nächster Zeit ähnliche Mahnschreiben zugestellt.
Sekundengenaue Abrechnung versprochen
Die immer längeren Taktungsintervalle belasten besonders Kurztelefonate. Auf Anregung des Konsumentenschutzmisteriums haben sich die Betreiber mobilkom austria, One, T-Mobile, tele.ring, Hutchinson ["3"] und Tele2UTA sowie die Telekom-Regulierungsbehörde [RTR] im Sommer auf die Einführung eines neuen Tarifs geeinigt, bei dem sekundengenau abgerechnet wird.
Auf die Umsetzung wartet der Konsument aber bisher vergeblich.
(APA)