US-Soldaten bekommen Röntgenblick
Eines der High-Tech-Geräte, die in einem möglichen Irak-Krieg erstmals zum Einsatz kommen, soll die US-Soldaten mit einer Art Röntgenblick ausstatten.
Das handliche "SoldierVision" soll laut Herstellerangaben auf eine Entfernung von rund zehn Metern "mehrere" Mauern durchdringen können und dem Soldaten anzeigen, ob sich etwa Menschen im Gebäude aufhalten.
Dabei bekommt der Soldat auf dem Bildschirm angezeigt, wo sich hinter dem Gemäuer Holz, Glas, Beton, Metall oder eben Menschen befinden.
Der Hersteller Time-Domain sieht neben dem Informationsvorteil im gefürchteten Häuserkampf aber bei der Suche nach Verschütteten ein weiteres - ziviles - Einsatzgebiet seiner Technologie.
Große Namen
Zu den Time-Domain-Investoren gehören unter anderem Sony, Telco
US West, Siemens und Marconi.
Neue Radartechnologie
Time-Domain forscht seit rund zehn Jahren an der "Ultra Wide Band" [UWB] genannten Technologie, auf der auch der Röntgenblick für Soldaten aufbaut.
Der "PulsON"-Chip steuert dabei kein gleichmäßiges Signal, sondern einzelne, nur Nanosekunden lange Impulse, die über ein weites Frequenzspektrum verteilt sind. Die Signale sind zudem recht schwach.
Die von verschiedenen Materialien unterschiedlich reflektierten Signale werden von SoldierVision analysiert, wodurch ein bisher unerreicht präzises Bild des Nahbereichs entstehen soll.
Die UWB-Technologie wird derzeit von den US-Behörden auch für eine allgemeine Zulassung geprüft, wobei vor allem Bedenken ausgeräumt werden sollen, dass Interferenzen mit GPS oder anderen Funksystemen entstehen.
Röntgenblick für 29.500 USD
Laut Time-Domain besteht diese Gefahr allerdings schon deshalb
nicht, weil die verwendeten Signale zu schwach seien. Ein
SoldierVision-Handheld soll die Armee 29.500 USD kosten.
Handheld-Krieger
Sollte der US-Soldat in einem Gebäude Zivilisten vorfinden, könnte er einen zweiten Armee-Handheld zum Einsatz bringen.
Da Simultan-Übersetzungsgeräte derzeit noch ungenügende Ergebnisse liefern, hat die US-Armee für Auslandseinsätze die Entwicklung eines beschränkten, aber soliden "Phrasendreschers" mitfinanziert.
Der "Phraselator" der Firma Ace Sarich kann 1.000 Standardsätze speichern und gibt diese als zuvor eingesprochene Samples wieder. Angewählt werden sie über das Menü des modifizierten PDA.
Bereits in Afghanistan getestet
Der "Phrasendrescher" wurde erstmals in Afghanistan getestet. Die
Auswahl der eingespeicherten Sätze ist auf den Einsatz durch
medizinisches Personal und Soldaten ausgerichet. So finden
US-Soldaten auch die Aufforderung "Hände hoch oder ich schieße!"