Motorola will Nummer eins werden
Das US-Unternehmen Motorola hat Nokia als derzeitiger Nummer eins auf dem Handyweltmarkt den Kampf angesagt. Dafür schließt das Unternehmen, das derzeit einen Marktanteil von 22,4 Prozent aufweist, auch Fusionen und Zukäufe nicht aus.
"Wir wollen Marktführer werden, wenn es um Umsatz, Kundenzufriedenheit oder die Bekanntheit unserer Marke geht", sagte der Handychef des US-Herstellers, Ron Garriques, laut dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Motorola will demnach vor allem bei Qualität und Produktionsgeschwindigkeit zulegen und den derzeitigen Weltmarktanteil von 22,4 Prozent deutlich steigern.
Zukäufe nicht ausgeschlossen
Bezogen auf das schlechte Abschneiden der Handysparte in Europa gab Motorola keine Zukunftsgarantien ab.
"Wir fertigen überall in der Welt - auch in Flensburg. Wir stellen jedes Jahr alles auf den Prüfstand: Produkte, Marketing und Mitarbeiter", sagte Garriques.
Weitere Akquisitionen schwächelnder Hersteller schloss der Manager nicht aus: "Es gibt einen Trend zu Fusionen, sowohl bei Geräten wie auch bei Netzlieferanten. Wir haben Werke übernommen, und wenn es eine Gelegenheit gibt, werden wir das wieder tun."
Der Gewinn des Unternehmens brach im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 45 Prozent auf 968 Millionen Dollar ein, besonders enttäuschten die Verkäufe in Europa
Fokus auf neue Märkte
Garriques kündigte an, Motorola werde stärker für die neuen Märkte China und Indien produzieren. In China habe man ein Fotohandy auf den Markt gebracht, das 14.000 gespeicherte chinesische Schriftzeichen erkennen könne und ins Englische übersetze.
Für Indien habe der US-Konzern speziell ein Mobiltelefon für Analphabeten entwickelt, das über eine Sprachsteuerung arbeite.
Im abgelaufenen Quartale konnte das Unternehmen seinen Anteil am Handyweltmarkt auf 22,4 Prozent steigern. Nokia hält derzeit etwa 33 Prozent.
(APA | AP)