Ein Roboter für den Häuserkampf
Im Vorfeld eines möglichen Irak-Krieges mehren sich die Meldungen über die neuesten technischen Errungenschaften des US-Militärs.
Demnächst sollen die Soldaten Unterstützung von Roboter Matilda bekommen, der vor allem im Häuserkampf von Bedeutung sein könnte.
Ausgerüstet mit einer Videokamera und Sensoren, welche die Luft auf Qualität und giftige Gase untersuchen, ist Matilda für die Voruntersuchung von schwer zugänglichen Höhlen und die Suche nach versteckten Sprengfallen in Häusern konstruiert worden.
Matilda wird mit Computer-Display über ein 600 Meter langes optisches Kabel gesteuert. Eine Steuerung über Funk kann in den engen Kurven einer Höhle und in Häusern leicht abreißen.
Sichere Geländeerkundung
Der Roboter soll vor allem in den Höhlensystemen in Afghanistan
und Pakistan auf der Suche nach versteckten Taliban zum Einsatz
kommen. Bis zu 14 Stück der 38.000 USD teuren und 24 Kilo schweren
Roboter sollen demnächst in Betrieb genommen werden.
Röntgenblick für US-Soldaten
Eines der weiteren High-Tech-Geräte, das in einem möglichen Irak-Krieg erstmals zum Einsatz kommen könnte, soll die US-Soldaten mit einer Art Röntgenblick ausstatten.
Das handliche "SoldierVision" soll laut Herstellerangaben auf eine Entfernung von rund zehn Metern "mehrere" Mauern durchdringen können und dem Soldaten anzeigen, ob sich etwa Menschen im Gebäude aufhalten.
Dabei bekommt der Soldat auf dem Bildschirm angezeigt, wo sich hinter dem Gemäuer Holz, Glas, Beton, Metall oder eben Menschen befinden.
Neue Radartechnologie für 29.500 USD
Der Hersteller Time-Domain sieht neben dem Informationsvorteil im
gefürchteten Häuserkampf aber bei der Suche nach Verschütteten ein
weiteres - ziviles - Einsatzgebiet seiner Technologie.
Aufklärung und Kampfeinsatz
Weitere Einsatzgebiete für Roboter sind zudem die Aufklärung und der Nahkampf auf dem Schlachtfeld. Zurzeit lässt das US-Militär ein konventionelles Panzerfahrzeug zu einem fernsteuerbaren "Roboter-Panzer" umrüsten.
Damit soll die Entwicklung auf dem Boden der Aufrüstung von Aufklärungsdrohnen mit Luft-Boden-Raketen folgen: Ähnlich wie bei der inzwischen bewaffneten Predator-Drohne sollen zunächst mit der Modifikation eines eingeführten Systems die Möglichkeiten der automatisierten Kriegsführung ausgelotet werden.
In der Luft ist die Automatisierung bereits weiter fortgeschritten: So sind die US-Marineinfanteristen im Besitz der Minidrohne Dragon Eye [Drachenauge], die etwa auf die Ortung von Einzelkämpfern im Häuserkampf spezialisiert ist.
Geplanter Einsatz 2008
Auf dem Schlachtfeld sollen die Roboter-Panzer nach der
derzeitigen Planung der US-Militärs allerdings erst im Jahr 2008 zum
Einsatz kommen.
Kriegsmunition
Zum Einsatz soll auch die so genannte E-Bomb kommen. Sie soll mit
elektromagnetischer Strahlung die Elektronik ganzer Kraftwerke außer
Betrieb setzen. Diese Waffe soll zwar nicht töten, könne aber
schwere Verbrennungen hervorrufen. Ihr Ziel sei es, "die
Kommunikation zwischen Saddam Hussein und seinen Truppen zu
unterbrechen".