Griechischer Blogger verhaftet
Vor dem Beginn des Internet Governance Forum [IGF] in Athen wurde in Griechenland der Betreiber eines Weblogs verhaftet, das satirische Inhalte verlinkte.
Wie Ende vergangener Woche bekannt wurde, haben griechische Behörden Antonis Tsipropoulos, den Administrator des griechischen Weblog-Aggregators Blogme.gr, verhaftet und die Site geschlossen.
Satirische Inhalte verlinkt
Als Grund nannte die Polizei, dass die Site Inhalte verlinkte, die sich über den griechischen Fernsehprediger Dimosthenis Liakopoulos lustig machen.
Auf dem satirischen Weblog funEL wurde dem Prediger unter anderem vorgeworfen, Trash-TV zu produzieren und in seiner Sendung antisemitische Aussagen getätigt zu haben.
Weil das Weblog in den USA gehostet wird, haben die Behörden nach einer Anzeige von Liakopoulos kurzer Hand den griechischen Dienst geschlossen, der auf die Inhalte verlinkte.
Blogger-Protest
Die Polizeiaktion zog scharfe Proteste der weltweiten Blogging-Community nach sich.
Doppelt peinlich
Die Verhaftung des Site-Betreibers ist für die griechischen Behörden doppelt peinlich.
Am Montag beginnt in Athen das Internet Governance Forum, bei dem unter anderem die Themen Zensur und Meinungfreiheit im Zentrum stehen.
In der vergangenen Woche hatte auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International [AI] dazu aufgerufen, zensierte Blogger in China, dem Iran und Tunesien zu unterstützen.
Internet Governance Forum
Beim IGF verhandeln Vertreter von Regierungen und Organisationen aus aller Welt auf Einladung der UNO Netzthemen von Zensur über Spam-Bekämpfung bis hin zur Kontrolle über die zentralen Root-Server des Internets.
Aktionen vor dem IGF
Griechische Blogger wollen nun vor dem IGF, das am Montag im Hotel Divani Apollon südlich von Athen eröffnet wurde, auf die Situation der Meinungsfreiheit in Griechenland aufmerksam machen und gegen die Polizeiaktion protestieren.