Zwist um 0800-Anrufe aus Telefonzellen
Die Telekom Austria [TA] darf künftig Gebühren für Anrufe an kostenlose Mehrwertnummern [0800] in Telekom-fremde Netze aus Telefonzellen einheben.
Verkehrsminister Hubert Gorbach [BZÖ] hat eine Novelle der Universaldienstverordnung unterzeichnet, die es dem Marktführer TA ermöglicht, von den privaten Mitbewerbern künftig eine Gebühr für 0800-Anrufe in Telekom-fremde Netze einzuheben.
Kritik von alternativen Netzbetreibern
Die alternativen Netzbetreiber Colt, eTel und Tele2UTA kritisierten die Abgabe am Montag scharf.
"Es steht zu befürchten, dass damit in Zukunft alternative Netzbetreiber durch Androhung der sonstigen Sperre der in ihrem Netz eingerichteten 0800-Nummern zu zusätzlichen Zahlungen gedrängt werden können", hieß es in einer Aussendung.
Notrufähnliche Services betroffen
Betroffen von der Abgabe seien besonders notrufähnliche Services wie beispielsweise Sozialservicestellen, Kinder-Hotlines, Frauennotrufe in Fällen von Gewalt, Sorgentelefone, die Kinder- und Jugendanwaltschaft des Bundes, das Bundessozialamt sowie das Rote Kreuz, Tierschutzeinrichtungen, Schlüsseldienste und der Bankomatkarten-Sperrnotruf, da diese Services besonders oft von Telefonzellen aus angerufen würden, kritisierten die alternativen Netzbetreiber.
Weiterverrechnung
Zweite Gruppe der Betroffenen seien Nutzer von Calling Cards.
Das sind Telefonkarten mit Kartennummer zum bargeldlosen Telefonieren ins In- und Ausland, die vor allem von sozial schwachen Endkunden genutzt würden.
"Diesen müssen die Calling-Card-Anbieter die erhöhten Kosten weiterverrechnen", hieß es.
(APA)