Einsicht in TIA-Unterlagen der USA
Die US-Bürgerrechtsgruppe "Electronic Privacy Information Center" [EPIC] hat durch ein Gerichtsverfahren die Veröffentlichung von Unterlagen zum "Total Information Awareness"-Programm [TIA] des US-Verteidigungsministeriums erzwungen.
Nach Einschätzung von EPIC sind einige Datenbank-Projekte bereits eindeutig über das Anfangsstadium hinausgelangt. Demnach haben 26 Institutionen und Unternehmen Forschungsaufträge vom US-Verteidigungsministerium erhalten.
Die Höhe der einzelnen Forschungsaufträge wurde in dem 180-seitigen Dokument nicht angegeben. EPIC geht aber davon aus, dass sie zwischen 200.000 und einer Mio. Dollar liegen. Weiter Dokumente sollen nach Angaben von EPIC folgen.
Das TIA-Projekt zielt darauf ab, Daten aus den unterschiedlichsten Quellen wie E-Mails, Kreditkarteninformationen, Gesundheits-, Reise- und Verbindungsdaten sowie Informationen über den Wohnsitz zu verknüpfen und nach verdächtigen Mustern zu durchsuchen.

Finanzierung gestoppt
Insgesamt bewarben sich an die 200 Unternehmen um Aufträge aus dem Data-Mining-Projekt, mit dem das US-Verteidigungsministerium verdächtige Muster aus unterschiedlichen Quellen wie Reise-, Kredit- und Gesundheitsdaten herausfiltern will.
Der US-Senat hatte erst vor kurzem ein Moratorium des TIA-Programms durchgesetzt. Allerdings kann das Verteidigungsministerium die Finanzierung trotzdem durchziehen, wenn es die Regierung für unabdingbar für die "nationale Sicherheit" erklärt.