Debatten über die Zukunft des Internets
Beim Internet Governance Forum [IGF] in Athen werden seit Montag Netzthemen verhandelt.
Bei dem viertägigen Forum unter Schirmherrschaft der UNO, das noch bis Donnerstag tagt, geht es neben der Frage der zukünftigen Verwaltung des Internets unter anderem um Schutzvorkehrungen gegen Internet-Betrüger, den freien Zugang zum Web für Bürger rund um die Welt und die Eindämmung von Spam.
"Das Internet muss die Demokratie, die Sicherheit und die Stabilität stärken", sagte der griechische Ministerpräsident Konstantin Karamanlis bei seiner Eröffnungsrede.
Die Einrichtung des Forums war vor einem Jahr beim Welt-Informationsgipfel in Tunis beschlossen worden, bei dem bereits intensiv über Regeln für das Internet beraten worden war.
An der Konferenz nehmen neben Vertretern von Regierungen, internationalen Organisationen und Konzernen wie Microsoft, Google und Yahoo auch Wissenschaftler und Menschenrechtsaktivisten teil.
"Zusammenbringen abweichender Kulturen"
UNO-Generalsekretär Kofi Annan erklärte in einem Grußwort, die zentrale Herausforderung des Forums sei, zwei abweichende "Kulturen" zusammenzubringen: die Welt der Internet-Nutzer und die "stärker formalisierte, strukturierte Welt der Regierungen und zwischenstaatlichen Organisationen".
Er hoffe, dass das Forum den Dialog vertiefen und dazu beitragen werde, besser zu verstehen, wie das Potenzial des Internets für alle Menschen dieser Welt genutzt werden könne.
Transkripte zu den Eröffnungreden in englischer und griechischer Sprache finden sich auf der Website zum Athener Treffen.
Bereits im Vorfeld des Treffens sagte der UNO-Internet-Beauftragte Nitin Desai, dass die größte Erweiterung des Internets in den nächsten Jahren von Asien und Afrika ausgehen werde. Er bezeichnete das Internet Governance Forum als Möglichkeit, die Entwicklung des Internets auf einer breiten Basis zu diskutieren.
In einem Gastbeitrag für die BBC forderte er die verstärkte Einbeziehung der Entwicklungsländer in die Verwaltung des Internets.
Diskussion über technische Verwaltung
Die Zuständigkeit für die technische Verwaltung des Internets wurde bereits in Tunis heftig diskutiert. Diese ist bislang bei der kalifornischen Organisation ICANN angesiedelt, die mit einer Lizenz des US-Handelsministeriums arbeitet.
Die USA möchten daran auch nichts ändern, während Länder wie China und der Iran die Zuständigkeit neu organisieren wollen.
(futurezone | APA)