Briten am stärksten überwacht
Ein im Auftrag des britischen Datenschutzbeauftragten erstellter Bericht kommt zu dem Schluss, dass es um die Privatsphäre der Bürger im Vereinigten Königreich schlecht bestellt ist.
Der britische Datenschutzbeauftragte Richard Thomas sagte, das Land sei bereits zu einer "Überwachungsgesellschaft" geworden. Die besten Noten stellte die Expertengruppe Surveillance Studies Network [SSN] in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht Deutschland aus.
4,2 Millionen Kameras
Nach den jüngsten Zahlen gibt es auf der britischen Insel inzwischen 4,2 Millionen staatliche und private Überwachungskameras. Im Durchschnitt wird jeder Einwohner am Tag rund 300 Mal erfasst. In der nationalen DNA-Datenbank sind die genetischen Daten von 3,5 Millionen Menschen gespeichert.
Zudem verfügen die Behörden über die Fingerabdrücke von rund sechs Millionen Menschen. Der 140-seitige Bericht wurde von der Expertengruppe im Auftrag des britischen Datenschutzbeauftragten erstellt.
"Klima des Verdachts"
Thomas sagte, die Datensammlungen könnten zum Schutz gegen Terroranschläge und organisierte Kriminalität nützlich sein. "Aber unkontrollierte oder übertriebene Überwachungsmaßnahmen fördern ein Klima des Verdachts und zerstören Vertrauen." Der Studie zufolge werden sich die Überwachungsmaßnahmen innerhalb der kommenden zehn Jahre nochmals deutlich ausweiten.
(dpa | futurezone)