Google wird Werbevermarkter
Der Suchmaschinen-Betreiber Google hat ein neues Angebot für Werbung gestartet. Das Programm ermöglicht Google, Online-Werbung dynamisch und orientiert am Inhalt einer Website zu platzieren.
Damit weitet das Unternehmen seinen Geschäftsbereich deutlich in Richtung Werbung aus.
Das Geschäft mit inhaltsbezogener Online-Werbung auf den Seiten Dritter ist nicht neu, in bestimmten Formen hat diese Art der Werbung sogar den Ärger von Online-Publishern wie Zeitungen erregt.
Der Ansatz von Google könnte jedoch die Suchmaschine zu einem der größten Werbevermarkter im Web machen.
Google hat erst im letzten Herbst die offene Position des Chief Financial Officers besetzen können. Nach eigenen Angaben schreibt das Start-up seit sieben Quartalen schwarze Zahlen. Ein baldiger Börsengang ist jedoch nicht geplant.
Google erhält FinanzchefBezahlte Links und E-Commerce-Suche
Schon bisher hat Google auf der eigenen Seite mit dem Hinweis "Sponsored Listing" zu den Suchergebnissen passende bezahlte Werbelinks angeführt.
Das neue Angebot namens "Content-Targeted Advertising" ermöglicht Google jedoch die Platzierung von Werbung auf den Seiten Dritter.
Laut eigenen Angaben kann das Unternehmen zu jeder im Index der Suchmaschine registrierten Seite inhaltsbezogene Werbung liefern. Mit mehr als zwei Mrd. Websites in diesem Index hat Google einen Vorteil gegenüber anderen Anbietern.
Immerhin wurde Google von den Konsumentenschützern wiederholt eine klare Kennzeichnung der bezahlten Links bescheinigt.
Bezahlte Suchergebnisse als Boom-BusinessErst im Dezember startete Google auch ein E-Commerce-Suchwerkzeug, das Konsumenten helfen soll, gezielt nach Produkten in diversen Webshops zu suchen. Was sich ähnlich unschuldig wie die kürzliche Einführung eines News-Suchdienstes tarnt, könnte sich zur Konkurrenz einer ganzen Branche auswachsen: Durch die Möglichkeit, den Preis bei der Suche einzuschränken, geht Google auf Konfrontation mit Unternehmen wie BizRate und Dealtime.
Google schnuppert an E-CommerceDas ganze Netz eine Werbefläche
Das neue Angebot macht das Web zum indirekten Content für Google. Im Gegensatz zu Anbietern wie Gator will Google aber nicht den Ärger Dritter erregen.
Das Unternehmen will als Käufer von leeren Online-Werbeflächen verschiedener Websites auftreten und diese mit seiner inhaltsbezogenen Werbung füllen.
Das Geschäft verspricht sich Google aus der Differenz dessen, was an die Website-Betreiber dafür gezahlt wird, und dem, was Google mit der Werbevermarktung einnimmt.
Theoretisch steht dem Unternehmen damit das ganze Web als Vermarktungsfläche offen.
Schon jetzt arbeitet Google mit derartigen inhaltsbezogenen Werbungen mit bestimmten Unternehmen [etwa AOL, AskJeeves, Howstuffworks.com] zusammen. Der Google-Konkurrent Overture hat angekündigt, ein ähnliches Service zu starten.
US-Verlage einigen sich mit Gator