Microsoft kooperiert mit Novell
Die beiden US-Softwarekonzerne Microsoft und Novell haben am Donnerstag "eine Reihe neuer Lösungen" angekündigt, mit denen Produkte der beiden Unternehmen besser zusammenarbeiten sollen.
Der wichtigste Teil des Geschäfts dürfte jedoch die Ankündigung der beiden Softwarehäuser sein, einander bis 2012 keine Patente mehr streitig machen zu wollen. Novell-Geschäftskunden stehen damit quasi unter dem Schutz von Steve Ballmer und seiner Rechtsabteilung.
Hölle endlich zugefroren
Dabei waren Microsoft und der Netzwerk-Spezialist Novell über Jahre hinweg Gegner. Branchenveteranen erinnern sich vielleicht noch an die Scharmützel um DR-DOS, das spätere Novell DOS, in den frühen 1990ern. Novell verkaufte Digital Research mitsamt DR-DOS 1996 an Caldera, nachdem Microsoft spätestens mit Windows 95 den Kampf um die Dominanz des Markts für PC-Betriebssysteme vorläufig für sich entscheiden konnte. 2003 stieg Novell mit der Akquise des deutschen Linux-Distributors SuSE in den Linux-Markt ein.
Tux mit dicker Gates-Brille?
Für Novells SuSE-Distribution, die sich auf dem Markt der freien Betriebssysteme zunehmend durch Canonicals beliebtes und kostenloses Ubuntu-Linux unter Druck genommen sieht, kommt der Deal zur rechten Zeit. Microsoft wird SuSE seinen Geschäftskunden quasi als Partner-Betriebssystem zu Windows empfehlen und auch Support- und Wartungscoupons für SuSE-Installationen anbieten.
Auch bei Dateiformaten, Virtualisierungstechnologien und Web-Services wollen Novell und Microsoft im Rahmen ihres neuen Abkommens zusammenarbeiten. Neue Konverter für die Dateiformate OpenDocument und Open XML [MS] sollen eine bessere Zusammenarbeit zwischen Open Office und Microsoft Office sicherstellen.