Widerstand gegen Passagier-Überprüfung
Der Rüstungskonzern Lockheed-Martin bekam unlängst von der US-Transportbehörde "Transportation Security Administration" den Auftrag, das System "Computer Assisted Passenger Pre-Screening" [CAPPS] weiterzuentwickeln.
CAPPS, das nach dem 11. September ins Leben gerufen wurde, sucht in den Daten von US-Flugpassagieren nach "verdächtigen" Mustern, um so Terroristen zu entlarven.
Erste Tests mit CAPPS II sollen bereits im März in Kooperation mit Delta Air an drei nicht genannten Flughäfen erfolgen. Dagegen regt sich jetzt Widerstand: Die Seite "Boycott Delta" ruft zum Boykott der Fluglinie auf, weil die Fluggäste dort den "Background-Checks" nach CAPPS II zustimmen müssen.
Boycott Delta50 Jahre gespeichert
Wer mit Delta fliegt, muss beispielsweise einem "Credit-Check" und einer Überprüfung der "Banking-History" zustimmen. Wie diese Daten exakt bearbeitet werden, ist nicht bekannt.
Dafür - so die Betreiber der Protest-Site - sollen die Daten 50 Jahre lang gespeichert werden.
CAPPS teilt Flugreisende in drei Kategorien. Dabei kann ein Passagier als unverdächtig, dubios [stärkere Kontrollen] oder eben terrorverdächtig eingestuft werden - im letzten Fall wird ein Flug schlicht verweigert.
Die Bürgerrechtler der "American Civil Liberties Union" [ACLU] sind von diesen Plänen im höchsten Maße alarmiert: "Es hat das Potenzial, eine Klasse von Amerikanern zu schaffen, die durch schwarze Listen dauerhaft am Fliegen gehindert werden."
Passagierdaten als US-Obsession