Google drängt ins Radiogeschäft
Der US-Internet-Konzern Google wird noch in diesem Jahr "Google Audio Ads" im Radio testen. Interessierte Anzeigenkunden sollen über das AdWords-System auch Radiowerbung buchen können - vorerst aber nur in den Vereinigten Staaten.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag meldete, zahlt Google erfahrenen Radio-Anzeigenverkäufern 50 Prozent mehr, als sonst in diesem Geschäft üblich sei.
Die Agentur zitiert weiters Bill Figenshu, den CEO des Unternehmens Softwave Media Exchange, das selbst online Radiowerbung verkauft, mit der Aussage, dass sich Google mit einer Milliarde Dollar bei dem US-amerikanischen Radiogiganten Clear Channel Communications einkaufen will.
Übernimmt Google Clear Channel?
Clear Channel ist in den USA der größte Betreiber von Radiostationen und ein Pionier auf dem Gebiet der Formatradio-Entwicklung. Clear Channel ist international im Radio- und Werbungsgeschäft aktiv. In der Schweiz betreibt das Unternehmen beispielsweise einen großen Anbieter von Plakatflächen.
Erst am 26. Oktober war durchgesickert, dass die Mays-Familie, die Clear Channel aufgebaut hat, einen Käufer für das Unternehmen sucht. Bisher waren als mögliche Investoren die Gruppen Providence Equity Partners, Blackstone Group und Kohlberg Kravis Roberts genannt worden. Nun kommt also auch Google ins Spiel.
Clear Channel gebietet allein schon über 20 Prozent der Einnahmen aus Lokalradiowerbung in den Vereinigten Staaten. Der gesamte Markt für Radiowerbung ist in den USA 20 Milliarden Dollar schwer.
Schon im Jänner dieses Jahres hatte Google für 102 Millionen US-Dollar die Radiowerbefirma dMarc gekauft. Erst am Montag hatte Google angekündigt, dass das Unternehmen in einem dreimonatigen Test auch Anzeigen in den größten US-Tageszeitungen verkaufen will. Damals hatte Google-CEO Eric Schmidt angedeutet, dass die Anzeigenwerbeabteilung auf bis zu 1.000 Mitarbeiter erweitert werden könnte.
(Reuters | futurezone)