Warnstreik bei Siemens Österreich
250 Mitarbeiter von Siemens Österreich protestieren gegen die geplante Ausgliederung der Software-Sparte PSE.
Die Mitarbeiter, die bisher Software für Nebenstellenanlagen entwickelt haben, sollen zusammen mit dem gesamten Nebenstellengeschäft von Siemens in eine neue Tochtergesellschaft Siemens Enterprises Communications [SEC] abgespalten und verkauft werden.
Insgesamt sind in Österreich rund 2.800 Mitarbeiter bei Siemens PSE beschäftigt.
Betriebsrat fordert Rückkehrrecht
Die Belegschaft fürchtet, dass die neue Firma in Konkurs gehen oder die Produktion in ein Billiglohnland verlagert werden könnte. Der PSE-Betriebsrat will der Ausgliederung deshalb nur zustimmen, wenn es für die Kollegen eine vertragliche Absicherung für ein Rückkehrrecht gibt.
Dieses wurde von Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer bisher abgelehnt. Sie rechnet fix mit einem Käufer für die Sparte und schließt eine Stilllegung des Teilbereichs aus.
Warnung vor "BenQ-Schicksal"
Der Betriebsrat argumentiert damit, der Belegschaft ein "BenQ-Schicksal" ersparen zu wollen. BenQ hatte von Siemens vor einem Jahr die defizitäre Handysparte übernommen und die deutsche Produktion überraschend im heurigen Herbst in Konkurs geschickt.
In Österreich wurden 30 der insgesamt 43 BenQ-Mobile-Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet.
Die Staatsanwaltschaft München hat am Montag Ermittlungen gegen das Management von BenQ Mobile aufgenommen.
(APA)