15.03.2003

USA

Bildquelle: PhotoDisc

"Hitlist Kazaa" soll "on air" gehen

P2P-Tauschbörsen wie Kazaa könnten künftig die Playlists der US-Radios umkrempeln.

Der größte Radiobetreiber der USA, Clear Channel, will damit beginnen, über seine landesweite Programmierungstochter Premiere Radio Networks ein Tauschbörsen-Monitoring anzubieten.

Mit Hilfe der Download-Monitoringfirma BigChampagne sollen Daten über die Beliebtheit von Songs in Tauschbörsen zur Verfügung gestellt werden. Eine Art "Hitlist Kazaa¿ könnte damit entscheidenden Einfluss auf die Musik haben, die der US-Radiohörer künftig zu hören bekommt.

Sender auf der Suche nach Musikgeschmack

Für jeden Radiosender ist es dadurch möglich, Erkenntnisse über die Online-Vorlieben seiner Zielgruppen zu erlangen. Dies könnte die derzeitige Musikauswahl entscheidend beeinflussen.

Man erhofft sich damit auch Titel zu entdecken, die nicht aufgrund von Promotion-Kampagnen in die Charts aufsteigen, sondern weil sie dem Publikum wirklich gefallen. Oft sind Songs in Tauschbörsen schon vor ihrer Veröffentlichung zu haben.

Clear Channel sieht im Monitoring von Online-Tauschbörsen, die ein rotes Tuch für die Musikindustrie sind, nichts Böses. Die Informationen seien "wertvoll für die Musik- und Radioindustrie", erläuterte Kraig T. Kitchin, Präsident von Premiere Radio Networks. Die Verwendung dieser Daten heiße nicht, dass "wir irgendeine illegale Musikdistribution verzeihen", so Kitchin weiter.