Zuversicht bei Fujitsu Siemens Österreich

strategie
12.11.2008

Die Führung von Fujitsu Siemens Österreich gibt sich auch nach dem kürzlich beschlossenen Ausstieg des Münchner Siemens-Konzerns aus dem PC-Gemeinschaftsunternehmen optimistisch.

Die Umsätze hätten im ersten Halbjahr weiter stark zugelegt, ein Personalabbau sei derzeit nicht geplant, erklärte Wolfgang Horak, der für die Geschäfte von FSC in Österreich und der Schweiz verantwortlich ist, am Mittwoch.

Zu kolportierten Sparmaßnahmen "können wir nichts sagen, solange nichts entschieden ist. In Österreich sind wir jedenfalls gut aufgestellt", so Horak.

Plus 36,7 Prozent im dritten Quartal

"Geradezu phänomenal" verlaufen sei das dritte Quartal. Dazu hätten auch Aufträge von Großkunden - trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeit - beigetragen. Von anderen Anbietern sei die Krise als "willkommene Ausrede" benutzt worden. Bei Desktop-PCs habe man im vergangenen Quartal ein Plus von 36,7 Prozent (Gesamtmarkt: 4,5 Prozent) verzeichnet. Im Server-Bereich betrug die Steigerung 12,5 Prozent, während der Gesamtmarkt ein Minus von 20,7 Prozent einfuhr.

So läuft die Trennung

Fujitsu übernimmt die 50-prozentige Beteiligung von Siemens für rund 450 Mio. Euro und will damit die globale Expansion des japanischen Konzerns starten. Der deutsche Technologiekonzern hatte sich wiederholt unzufrieden mit den Renditen des Unternehmens gezeigt und begründete den Schritt mit der weiteren Konzentration auf die Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit. Das Geschäft soll per 1. April 2009 abgeschlossen werden.

Siemens-Ausstieg aus PC-Sparte fix

Negative Auswirkungen des Ausstiegs von Siemens seien derzeit nicht absehbar. "Der Vertrieb wird weiter lokal abgewickelt, das ist in unserer DNA. Außerdem können wir durch unser Kompetenzzentrum für Virtualisierung in Wien auch auf globaler Ebene etwas beitragen", sagte Horak. Österreich könne bei der Neuausrichtung durchaus einen Beitrag leisten. "Das, was man uns bisher erzählt hat, wo Fujitsu hinwill, stimmt mit dem überein, was wir in den vergangenen Jahren gemacht haben", erklärte der Manager.

Qualität statt Preiskampf

Es gebe keine Gespräche mit dem chinesischen Rivalen Lenovo, der bereits das PC-Geschäft von IBM übernommen hat, über den Verkauf der Konsumentensparte. Fujitsu setze hier vor allem auf Qualität und wolle "bei diesem unbeschreiblichen Preiskampf" nicht mitmachen, so Horak.

Durch die Billig-PC-Schiene habe auch die Seriosität als Rechenzentrumsanbieter gelitten. Die Aufstellung als IT-Infrastrukturbetreiber werde beibehalten, wobei der Schwerpunkt auf "IT als Service" liege. Horak gibt sich jedenfalls hochmotiviert: "Wir entwickeln uns von der Nummer eins in Deutschland zur Nummer drei weltweit."

Die Fujitsu Siemens Computers Österreich GesmbH hat ihren Sitz in Wien sowie lokale Vertriebsrepräsentanzen in den Bundesländern und beschäftigt rund 250 Mitarbeiter.

Fujitsu Siemens ist Europas größter Computerhersteller mit weltweit rund 10.500 Beschäftigten und verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr 2007/08 (31. März) bei einem Umsatz von 6,6 Mrd. Euro einen Vorsteuergewinn von 105 Mio. Euro.

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(APA)