Nokia schraubt Handyprognose zurück
Nokia hat seine Prognose für den weltweiten Handyabsatz im vierten Quartal zurückgeschraubt. 2009 sollen zudem branchenweit weniger Handys verkauft werden als heuer.
Der weltweite Absatz von Mobiltelefonen werde im laufenden Vierteljahr angesichts des Wirtschaftsabschwungs mit 330 Millionen Geräten niedriger ausfallen als bisher erwartet, teilte der weltgrößte Handyhersteller am Freitag mit.
Der Marktanteil von Nokia soll gleich bleiben oder leicht zulegen. Im dritten Quartal war Nokias Marktanteil von 40 auf 38 Prozent gesunken.
Für das Gesamtjahr sei für die Branche nun mit einem Absatz von 1,24 Milliarden Handys statt bisher erwarteter 1,26 Milliarden zu rechnen. In den vergangenen Wochen hätten der globale Abschwung und unvorteilhafte Währungsschwankungen zu einem scharfen Rückgang der Verbraucherausgaben geführt. 2009 werde der Handyabsatz zudem wohl unter dem von 2008 liegen.
Erster Absatzrückgang seit 2001
Es wäre das erste Mal seit Anfang des Jahrzehnts, dass der Handymarkt in einem Jahr schrumpft. Für 2008 rechnete Nokia bisher mit einem branchenweiten Absatzplus von 15 Prozent.
Neben dem "rapide veränderten Verhalten der Konsumenten" nannte Nokia auch den "begrenzten Zugang zu Krediten" für Geschäftspartner als Grund für die zunehmenden Absatzprobleme der Branche.
Nokia sieht sich "gut gerüstet"
Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo meinte, Nokia sei unter anderem dank des Produktionsvolumens "gut gerüstet für die Herausforderungen 2009". Bei einem Kapitalmarkttag am 4. Dezember in New York sollen genauere Prognosen für das kommende Jahr und konkrete Sparpläne vorgelegt werden.
Nokia will den Abschwung auch durch eine Verstärkung des Servicegeschäfts auffangen. Neben Musik bieten die Finnen unter anderem Navigationslösungen an. Außerdem will das Unternehmen weiterhin auf die Kostenbremse treten - sowohl im Kerngeschäft mit Handys als auch beim Mobilfunkausrüster Nokia Siemens Networks.
(Reuters/dpa)