Energiesparende Supercomputer gekürt
Auf der Supercomputer-Konferenz in Austin sind diese Woche auch die energieeffizientesten Supercomputer ermittelt worden.
Supercomputer werden nicht nur immer schneller, sondern auch immer energiehungriger. Für mehr als die Hälfte der schnellsten Rechner der Welt würden die Hersteller inzwischen auch die jeweilige Leistung pro Watt angeben, teilten die Initiatoren der Green500 mit. Der rapide steigende Strombedarf großer Server und Supercomputer-Anlagen wird von den Herstellern zunehmend als ernstzunehmendes Problem erkannt.
IBM-Anlage in Warschau als Sieger
In dieser Woche wurden auf der Supercomputer Conference in Austin bereits die schnellsten Computer der Welt in der Liste der Top 500 bewertet. Erneut konnte dort die IBM-Anlage "Roadrunner" ihren ersten Platz verteidigen. Von ihrem neuen Verfolger, der "Jaguar" genannten Anlage der Firma Cray, unterscheidet sich die Nummer eins in Sachen Leistung nur noch geringfügig, dafür verbraucht sie weniger als halb so viel Energie (2,5 statt seiben Megawatt).
Neuer Angriff auf schnellsten Supercomputer
Der weltweit effizienteste Supercomputer steht der Liste zufolge an der Universität Warschau. Die IBM-Anlage schafft pro Watt elektrischer Leistung 536 Millionen Rechenschritte in der Sekunde (MegaFLOPs).
Der schnellste Computer der Welt, "Roadrunner", liegt mit 445 Megaflops pro Watt immerhin auf Platz sieben. Unter den Top Ten findet sich auch ein deutscher Supercomputer: Die IBM-Anlage "Genius" der Max-Planck-Gesellschaft in Garching bei München kommt auf 372 Megaflops pro Watt und teilt sich mit einem IBM-eigenen System Platz neun.
Auf der ebenfalls kürzlich veröffentlichten Top 500-Weltrangliste der schnellsten Supercomputer belegt "Genius" Platz 57.
IBMs Blade-Server führen
Spitzenreiter in Sachen Energieeffizienz sind der Green500 zufolge Computerverbünde (Cluster), die mit Bausteinen (Blades) von IBM bestückt sind - allein die ersten zehn Plätze nehmen Anlagen des amerikanischen IT-Dienstleisters ein. Auf den ersten vier Plätzen rangieren Rechenanlagen, die mit neuen, maßgeblich im deutschen Böblingen entwickelten Einheiten ("Blade Center QS22") bestückt sind. Zu den Betreibern großer und energiesparender Supercomputer zählten auch Forschungsunternehmen wie Repsol, die für die Suche nach neuen Ölquellen viel Rechenleistung benötigen. Drei identische Rechenanlagen des Unternehmens listen die Initiatoren der Green500 auf dem zweiten Platz (530 MegaFLOPs pro Watt).
(dpa)