Sony-Brennwerk rutscht ins Minus
Sony DADC, die in Anif bei Salzburg ansässige Herstellerfirma für bespielte optische Datenträger, hat im Geschäftsjahr 2007/08 einen Verlust von 8,6 Millionen Euro eingefahren. Schuld daran sind außerordentliche Aufwendungen und Anlaufverluste in anderen Sony-Konzernbereichen.
Die Sony DADC Austria AG in Anif bei Salzburg musste im Geschäftsjahr 2007/08 kräftig Federn lassen. Das auf die Produktion von optischen Speichermedien wie CDs und DVDs spezialisierte Elektronikunternehmen weist einen Jahresverlust von 8,6 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 78 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Auf außerordentliche Aufwendungen und Finanzaufwendungen alleine entfielen 132 Mio. Euro des auf 480 (453) Mio. Euro gestiegenen Umsatzes.
Umstrittene Steuernachzahlungen
46 Mio. Euro der Aufwendungen entfielen auf Finanzanlagen, 20 Mio. Euro davon waren wechselkursbedingte Aufwendungen für eine Sony-interne Finanzbeteiligung in den USA, erklärte Finanzvorstand Christian Reiser gegenüber der APA. Bei den restlichen 26 Mio. Euro handle es sich um Anlaufverluste der Tochterfirma Sony NetServices vor ihrem Verkauf an die US-Firma RealNetworks.
Bei den angefallenen außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 86 Mio. Euro handelt es sich laut Reiser um zuvor strittige Steuernachzahlungen an die japanische Steuerbehörde für Lizenzzahlungen, die bei der CD- und DVD-Produktion in den letzten zehn Jahre anfielen.
Betriebsergebnis gesteigert
Während also das Betriebsergebnis auf 100,8 von zuvor 92 Mio. Euro gesteigert werden konnte, drückte das negative Finanzergebnis in Höhe von 24 Mio. Euro das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 76,7 (107,2) Mio. Euro. Nach Auflösung von sieben Mio. Euro Gewinnrücklagen und einem 41,3 Mio. Euro hohen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr wird ein Bilanzgewinn von 39,7 (41,3) Mio. Euro ausgewiesen.
Sony DADC Austria ist eine Tochter der Sony Corporation, Tokio, die 38,3 (Vorjahr: 43,3) Prozent hält. Der Hauptsitz ist in Salzburg. Sony DADC führt ein globales Netzwerk, das elf Produktionsstellen in Europa, China, Australien, USA, Kanada, Brasilien, Mexiko und Indien umfasst. Sony DADC hat drei Produktionsstandorte, zwei in Österreich (Anif und Thalgau) und einen in Großbritannien (Southwater).
Das Unternehmen beschäftigt in Österreich 1.400 festangestellte Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen über 3.000 CD-Abnehmer in Europa aus der Musik-, Spiele-, Software- und Filmindustrie. Jährlich werden über 650 Mio. Discs erzeugt.
(APA)