Breitband wächst in der EU langsamer

STUDIE
28.11.2008

Österreich im EU-Vergleich durchschnittlich

Die Ausbreitung von Breitbandanschlüssen für Internet hat sich in Europa verlangsamt. Laut einer Studie der EU-Kommission stieg die Zahl hochleistungsfähiger Internet-Anschlüsse in den 27 EU-Staaten von Juli 2007 bis Juli 2008 um 19,23 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Zuwachsrate noch 31,4 Prozent betragen.

Der Abstand zwischen Spitzenreiter Dänemark (37,2 Prozent) und Schlusslicht Bulgarien (9,5 Prozent) ging erstmals leicht zurück. Die Rückstände lassen sich vor allem durch mangelnden Wettbewerb und Schwächen bei der Regulierung erklären, heißt es im Bericht. Während sich beispielsweise die Marktanteile der etablierten Festnetz-Breitbandanbieter insgesamt bei 45 Prozent stabilisiert haben, nehmen sie in bestimmten Ländern, darunter auch Österreich, seit Juli 2007 wieder zu.

Insgesamt betrug die Breitbanddurchdringung der EU-Staaten im Juli 2008 21,7 Prozent. In Österreich lag die Durchdringung mit 20,8 Prozent knapp unter dem EU-Durchschnitt.

107 Millionen Anschlüsse in der EU

Am 1. Juli 2008 gab es in der EU mehr als 107 Millionen feste Breitbandanschlüsse, von denen 17 Millionen seit Juli 2007 hinzugekommen sind. Die höchsten Zuwachsraten erreichten Malta (6,7 Anschlüsse auf 100 Einwohner), Deutschland (5,1 pro 100 Einwohner) und Zypern (4,9 pro 100 Einwohner), wogegen Finnland (1,9 pro 100 Einwohner) und Portugal (1,0 pro 100 Einwohner) am wenigsten zulegten. Neun EU-Länder (Dänemark, Niederlande, Schweden, Finnland, Großbritannien, Luxemburg, Belgien, Frankreich und Deutschland) rangieren vor den USA, die nach der OECD-Statistik von Juni 2008 bei 25 Prozent liegen.

EU-Kommissarin Viviane Reding verwies darauf, dass in dem diese Woche von der Kommission vorgelegten Konjunkturprogramm weitere EU-Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro für Investitionen in Infrastrukturen für das Hochgeschwindigkeitsinternet vorgesehen sind.

Mobiles Breitband

Mobilfunkgestützte Breitbandtechniken wie 3G- und Datendienste über Datenkarten haben in einer Reihe von Mitgliedsstaaten an Bedeutung gewonnen. Dänemark, Griechenland, Deutschland, Italien, Slowenien und Spanien meldeten Breitband-Mobilfunkversorgungsraten von über zehn Prozent.

Am 1. Juli 2008 gab es in der EU 34 Millionen Breitband-Mobilfunkkunden (ohne Frankreich, Niederlande und Großbritannien, die keine diesbezüglichen Daten übermittelten). Der Mobilfunkversorgungsgrad, der angibt, welcher Anteil der Gesamtbevölkerung den Breitbandmobilfunk nutzt, reicht von unter ein Prozent (Belgien und Zypern) bis zu fast 20 Prozent (Spanien). Der EU-Durchschnitt liegt bei 6,9 Prozent.

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(APA/futurezone)