Qimonda hofft auf rettenden Käufer

Q3/2008
01.12.2008

"Fortschritte bei Gesprächen"

Die angeschlagene Infineon-Tochter Qimonda hofft auf eine Rettung in letzter Minute durch einen Käufer. Das Unternehmen "verzeichnet Fortschritte bei seinen Gesprächen mit verschiedenen potenziellen strategischen Investoren und Finanzinvestoren", teilte der Speicherchiphersteller am Montag mit.

Der Vorstand gehe davon aus, dass sich die Verhandlungen konkretisieren und in den kommenden Wochen Ergebnisse veröffentlicht werden. Qimonda verschob daher die Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen, die ursprünglich für den späten Montagabend geplant war. Eine "sich abzeichnende Transaktion" hätte Rückwirkungen auf die finanzielle Lage des Unternehmens, hieß es zur Begründung.

Sanierung belastet Bilanz

Der Umsatz sei im vergangenen Geschäftsquartal nach bisherigen Berechnungen mit 476 Millionen Euro ein Viertel über dem Wert des Vorquartals gelegen, hieß es. Der Verlust werde allerdings den Fehlbetrag von 401 Millionen Euro des vorangegangenen Vierteljahres wegen hoher Abschreibungen infolge des Verkaufs des Anteils am Auftragsfertiger Inotera sowie der laufenden Sanierung übersteigen.

Sollten die Gespräche mit einem Käufer scheitern, die Speicherchipkrise andauern und das laufende Sparprogramm misslingen, sieht sich Qimonda vor dem Aus. Im schlimmsten Fall werde es innerhalb der ersten drei Monate 2009 zu einem Liquiditätsengpass in Teilen des Betriebs kommen, was zur Geschäftsunfähigkeit des Unternehmens führen könnte, räumte Qimonda ein. Ihre Bruttobarschaft bezifferte die Firma per Ende September auf 432 Millionen Euro. Ein Quartal hatte Qimonda vor Abzug der Schulden noch über 630 Millionen Euro verfügt.

(Reuters)