© Reuters/Arko Datta, Mehrere Hände auf PC-Tastaturen

Start für Internet Governance Forum

KONGRESS
02.12.2008

Das Internet Governance Forum (IGF), das am Mittwoch im indischen Hyderabad starten wird, ist von den Terroranschlägen in Mumbai überschattet worden. Dabei soll das IGF gerade zur Völkerverständigung beitragen. Beraten wird über Themen wie Internet-Sicherheit, internationale Domain-Namen und Umstellung auf IPv6.

Von Mittwoch bis Samstag findet in Hyderabad, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Andra Pradesh, das dritte Internet Governance Forum statt. Das von der UNO veranstaltete IGF ist eine Folgeveranstaltung der Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS), die 2003 in Genf und 2005 in Tunis stattfanden.

Entscheidungen werden auf dem IGF nicht gefällt. Die Delegierten der akkreditierten Interessengruppen und Regierungen finden dort vielmehr eine internationale Plattform, auf der ergebnisoffen über die Zukunft des Netzes diskutiert werden kann. Motto des diesjährigen Treffens ist "Connecting People with Disabilities". "Das Motto unterstreicht, wie wichtig es ist, dass die weltweit rund 650 Millionen Menschen mit Behinderungen Zugang zum Internet erhalten", schreibt Sha Zukang, Generalsekretär der UNO-Wirtschaftsorganisation UNDESA, in seiner Einladung zur Konferenz.

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Neben den offiziellen Websites zu WSIS und IGF finden sich auch kritische Informationen und Berichte auf Weblogs von Wissenschaftlern und Bürgerrechtlern. Für das deutsche Weblog Netzpolitik.org ist Ralf Bendrath in Hyderabad. Auch der australische Politikwissenschaftler Jeremy Malcolm (IGFWatch) und die Forschergruppe Internet Governance Project sammeln wieder Informationen zum IGF.

IDNs und IPv6

Weiterhin auf dem umfangreichen Programm steht die Diskussion über Strategien gegen Internet-basiertes Verbrechen und Regulierungsfragen wie den Übergang auf die neue Generation des Internet-Protokolls, IPv6. Auch über die im kommenden Jahr anstehende breite Einführung von Domain-Namen in nichtlateinischen Zeichensätzen (IDNs) wird beraten.

Obwohl Mumbai rund 750 Kilometer von Hyderabad entfernt ist, überschatteten die jüngsten Terroranschläge auf die indische Wirtschaftsmetropole auch das IGF. So sagte die Delegation des Europarats am Montag ihre Teilnahme ab - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Der Politikwissenschaftler Malcolm, der das IGF seit mehreren Jahren kritisch begleitet, schreibt auf seinem Weblog, dass mehrere Sprecher und Zuhörer wegen der problematischen Sicherheitslage nicht angereist seien. Bereits am Dienstag findet in Hyderabad die Veranstaltung GigaNet statt, ein Expertenforum zu Fragen der Internet-Regulierung. Dort, so Malcolm, sei es bereits zu mehreren Stromausfällen gekommen.

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