Google will den Gürtel enger schnallen
Einschnitt bei Projekten, dafür mehr Werbung
Der Internet-Dienstleister Google will angesichts der aktuellen Finanzkrise verstärkt zu Sparmaßnahmen greifen und deutlich weniger mit neuen Projekten experimentieren.
Google werde mehrere Online-Projekte, die bis jetzt noch keinen echten Erfolg hatten, stoppen und seine Mittel deutlich zurückhaltender einsetzen, sagte Google-Chef Eric Schmidt dem "Wall Street Journal" vom Mittwoch. Man werde auch einem Software-Entwickler nicht mehr ein Team von 20 Leuten zur Verfügung stellen, damit er ein neues Projekt entwickeln kann, erklärte Schmidt.
Aus für erfolglose Projekte
Zuletzt hatte Google bereits den Dienst SearchMash eingestellt, in dem mit der Anzeige von Suchergebnissen experimentiert werden konnte. Ende Dezember wird zudem die erst im Sommer gestartete 3-D-Welt Lively geschlossen. Auch die Zukunft von Google Notebook für die Erstellung von Notizen und Google Audio Indexing für die Suche in Online-Videos sollen laut Bericht unsicher sein.
Die Kapazitäten würden nun verstärkt auf Kernbereiche konzentriert: Werbung im Internet und auf Mobiltelefonen sowie die online verfügbare Software für Unternehmens, so Schmidt. Zudem sollen Services verstärkt mit Werbung bespielt werden, um mehr Umsatz zu generieren. Seit Mitte November gibt es etwa Werbung auf Google Finance, demnächst soll auch bei der Nachrichtensuche Werbung angezeigt werden.
Ende November wurde bekannt, dass Google sich von einem Großteil seiner Leiharbeiter trennen will. Darüber sei bereits vor der akuten Konjunkturflaute nachgedacht worden, sagte Unternehmenssprecherin Jane Penner damals dem "Wall Street Journal".
(dpa)