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Nokia: Pessimistische Prognose für Handymarkt

BRANCHENWEIT
04.12.2008

Der Handy-Weltmarktführer Nokia hat die Geschäftsaussichten der Branche angesichts des globalen Wirtschaftsabschwungs noch weiter heruntergeschraubt als vor einigen Wochen.

Das Unternehmen rechnet nun damit, dass der erwartete weltweite Handyabsatz von 330 Millionen Stück im vierten Quartal nicht erreicht wird. Das werde dazu führen, dass auch im Gesamtjahr weniger als die bisher prognostizierten 1,24 Milliarden Stück verkauft werden, wie Nokia am Donnerstag in Helsinki mitteilte.

Wie hoch der eigene Marktanteil im laufenden vierten Quartal ausfallen werde, könne nicht mehr gesagt werden. Bisher wollte Nokia wie im dritten Quartal 38 Prozent erreichen.

Für die Handyhersteller ist der Marktanteil sehr bedeutsam, insbesondere seitdem verstärkt Billiggeräte nachgefragt werden. Nur durch hohe Stückzahlen lassen sich die Entwicklungskosten in der kurzlebigen Industrie wieder hereinholen. Zuletzt hatte Nokia an Marktanteil verloren, gleichzeitig sanken die durchschnittlichen Gerätepreise.

Hoffen auf Service-Umsätze

Für das kommende Jahr geht der Konzern davon aus, gegenüber den Konkurrenten zulegen zu können - allerdings auf einem um fünf Prozent schrumpfenden Gesamtmarkt. Das Ausrüstergeschäft - gebündelt in Nokia Siemens Networks - beurteilt der Konzern ebenfalls verhalten. Erst vor drei Wochen hatte Nokia seine Erwartungen gesenkt.

Finanzchef Rick Simonson kündigte weitere Kostensenkungen an, ohne allerdings in Details zu gehen. Die Sparmaßnahmen sollen die Einbußen durch den schrumpfenden Markt zumindest teilweise auffangen. Zudem setzen die Finnen weiterhin große Erwartungen in ihr Service-Geschäft. Neben Musik bietet Nokia unter anderem Navigationslösungen an.

Ausrüster unter Druck

Auch im Geschäft mit Mobilfunk-Ausrüstungen erwartet Nokia einen branchenweiten Rückgang von fünf Prozent im kommenden Jahr. In diesem Jahr hoffen die Finnen dagegen noch auf ein relativ stabiles Abschneiden.

Ihren eigenen Marktanteil will die Tochter Nokia Siemens Networks (NSN) stabil halten. Auch das Synergieziel aus dem Zusammenschluss von Nokias Ausrüstungssparte mit der von Siemens werde im Wesentlichen erreicht, hieß es. Bis Ende Dezember will NSN 2 Milliarden Euro einsparen.

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(dpa)