Online-Publizisten leben gefährlich
Laut einer Untersuchung des Committee to Protect Journalists (CPJ) stammen fast die Hälfte der derzeit 125 inhaftierten Publizisten aus dem Online-Bereich.
Mit der steigenden Bedeutung von online publizierten Informationen durch Journalisten und Blogger sei auch die Gefahr für sie gestiegen, erklärte das CPJ in seinem jährlichen Bericht über inhaftierte Journalisten.
Per 1. Dezember waren demnach 125 Journalisten und online publizierende Personen hinter Gittern, zwei weniger als im Jahr zuvor.
China führt die Liste erneut mit 28 inhaftierten Personen an, gefolgt von Kuba und Burma.
Neu ist laut CPJ, dass mit mindestens 56 Personen erstmals mehr Online-Journalisten, zu denen für das CPJ je nach Inhalt des Inhalts auch Blogger zählen, als Print-Journalisten für ihre Publikationen im Gefängnis sitzen. Diese stellen gemeinsam mit den Fotografen in Summe 53 Personen und belegen damit Platz zwei. Der Rest verteilt sich auf TV- und Radioredakteure.
Der Online-Journalismus habe einerseits die Medien-Landschaft verändert, durch seinen Einfluss sei er aber auch immer mehr ins Visier repressiver Regierungen geraten, erklärt CPJ-Vorsitzender Joel Simon. Diese würden nun verstärkt gegen unerwünschte Meinungen auch im Online-Bereich vorgehen. In China etwa würden 24 der 28 Inhaftierten online arbeiten.
Die Änderungen in der Medien-Landschaft zeigen sich laut CPJ zudem auch darin, dass 45 Prozent der inhaftierten Journalisten Freelancer ohne fixen Arbeitsvertrag und damit ausreichender rechtlicher Unterstützung sind, die meist online arbeiten würden. Die Gruppe der freien Journalisten beziehungsweise Blogger sei in den letzten zwei Jahren um rund 40 Prozent gestiegen, so das CPJ.