Millionen Kontodaten im Umlauf
Geschäft mit Datenhandel blüht
Datenhändler bieten auf dem Schwarzmarkt laut Informationen der "WirtschaftsWoche" die Kontodaten von 21 Millionen deutschen Bundesbürgern an.
Die Händler hätten für diese Datenmenge zwölf Millionen Euro verlangt, berichtet die "WirtschaftsWoche" am Samstag vorab. Eine CD mit 1,2 Millionen Kundendaten habe das Magazin als Muster erhalten. Neben den Angaben zur Person - etwa Geburtsdaten - enthalten die Datensätze dem Bericht zufolge die Bankverbindung mit Kontonummer und Bankleitzahl und in einigen Fällen sogar detaillierte Angaben zur Vermögenslage.
Datenschützer gehen davon aus, dass die Adressdaten der gesamten deutschen Bevölkerung zu Marketingzwecken im Umlauf sind. Im August nannte der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert die Zahl von zehn bis 20 Millionen Kontodaten, die im Umlauf seien.
Die Daten wurden laut Angaben an die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Erste Spuren führen dem Bericht zufolge fast durchgängig zu kleinen Callcenter-Betreibern.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Samstag, dass der Behörde eine CD mit Daten übergeben worden sei. Das sei allerdings kommentarlos geschehen, ohne dass die Hintergründe erläutert worden seien. Somit könne er keine weiteren Angaben machen, sagte der Sprecher. "Wir werden uns das am Montag in Ruhe angucken."
(dpa/AFP)