Infineon will doch für Qimonda zahlen

KOLPORTIERT
14.12.2008

Staatliche Beteiligung "wahrscheinlich"

Für den angeschlagenen Chiphersteller Qimonda gibt es einem Magazinbericht zufolge wieder mehr Hoffnung. Der Mutterkonzern Infineon habe nun doch Bereitschaft signalisiert, sich mit 50 Millionen Euro an einer Rettung der Tochter zu beteiligen, meldet "Focus" vorab unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Das Land Sachsen fordere aber ein stärkeres Engagement. Zugleich müsse Qimonda zusichern, nicht über die derzeitige Planung hinaus Arbeitsplätze in seinem Dresdner Werk abzubauen.

Infineon hat bereits abgewunken

Infineon war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Noch vor wenigen Tagen hatte Infineon-Chef Peter Bauer erklärt, er wolle die Tochter finanziell nicht unterstützen.

"Wir können in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation Qimonda nicht mit eigenen Mitteln unterstützen", hatte er in einem Zeitungsinterview gesagt. "Wir werden und dürfen die Zukunftsfähigkeit von Infineon nicht gefährden."

Staatliche Beteilung?

Infineon hält 77,5 Prozent an Qimonda und sucht seit Monaten händeringend nach einem Käufer für die verlustreiche Tochter. Die Firma kämpft mit dem heftigen Preisverfall auf dem Markt für DRAM-Chips. Zuletzt sondierte Bauer die Bereitschaft von Bundesregierung und sächsischer Landesregierung, Qimonda zu stützen.

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD) sagte dem Magazin, Qimonda habe einen technologischen Vorsprung, hervorragende Fachkräfte und sei am Standort Dresden in der Forschung und Entwicklung gut vernetzt. Daher sei er optimistisch, dass man gemeinsam mit dem Eigentümer Infineon eine Lösung finden werde.

Eine Studie, die Sachsen bei den Unternehmensberatungen PricewaterhouseCoopers und Arthur D. Little in Auftrag gegeben habe, komme zu einer positiven Markteinschätzung für den Speicherchip-Hersteller, hieß es in dem Vorabbericht weiter. Als wahrscheinlichste Lösung gelte laut "Focus" derzeit eine staatliche Beteiligung an Qimonda.

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(dpa)