Weihnachten in HD
Österreichs Kabel-TV-Anbieter weiten zu Weihnachten ihr HDTV-Angebot aus. Die Zeiten, wo ORF1 HD und National Geographic quasi die HD-Grundversorgung bildeten, sind nun auch für UPC-Kunden vorbei. Allerdings wird nicht jeder HD-Kunde Freude mit den neuen Umstellungen haben.
1,1 Millionen HD-fähige Flachbildfernseher gibt es in Österreich mittlerweile, und eine Viertelmillion Menschen schauen bereits TV in HD-Qualität. Die Fußball-EM im Sommer war einer der Motoren für gesteigerten Flatscreen-Absatz. Im heurigen Weihnachtsgeschäft sind die Preise vieler Modelle gegenüber dem Frühsommer um zehn bis 20 Prozent gefallen.
Flatscreens nur digital wirklich sinnvoll
Wer einen HD-fähigen Fernseher hat, für den lohnt schon an sich der Umstieg auf das digitale SD-Format, sind doch die Möglichkeiten des Flachbildfernsehers nur mit dem digitalen Signal wirklich ausschöpfbar. Für alle, die nicht über Satellitenschüssel und Digitalreceiver an HD-Fernsehen kommen, bleibt das Angebot der Kabelanbieter.
Wichtig ist in beiden Fällen jedoch ausreichende Bandbreite: für SD zumindest vier MBit/s, bei HD nicht unter zehn MBit/s. Unterhalb dieser Grenzwerte treten beispielsweise bei Sportübertragungen Kompressionsartefakte auf, die auf einem großen Flachbildfernseher deutlich sichtbar werden. ORF1 und ORF2 senden sowohl im digitalen Kabel als auch über Digitalsatellit in fünf bis sechs MBit/s, ORF1 HD steht in beiden Übertragungswegen mit elf MBit/s zur Verfügung.
UPC stellt HD-Angebot um
Knapp vor Weihnachten ist UPC Telekabel mit einem Zusatzangebot für alle Kunden mit Digital-HD-Box nachgezogen. Neben ORF1 HD gibt es nun Arte HD. Dafür wandert National Georgraphic in ein neues HD-Zusatzpaket, das angereichert wird mit Eurosport in HD und der HD-Plattform Voom-TV. Dieses Paket ist für bisherige HD-Boxenkunden allerdings nur gegen Aufpreis von weiteren 4,99 Euro erhältlich. Der Tausch Arte gegen National Geographic im Digital-HD-Grundpaket hat nicht alle UPC-Kunden erfreut, wie ein Blick auf Foren der letzten Tage zeigt. Auf der anderen Seite ist die Hereinnahme von Arte in HD ein neues Angebot für Filminteressierte.
Sender in HD
Übersicht über die verfügbaren HD-Angebote im österreichischen Kabelnetz:
Breiteres HD-Angebot im Westen
Freilich, Kabelanbieter wie die EVN-Tochter Kabsi, Liwest und Salzburg AG haben die Kombi ORF1 HD und Arte HD schon längst im Angebot (Arte startete Ende Mai im deutschsprachigen Raum mit seinem HD-Angebot).
Liwest als auch Salzburg AG bieten HD-Fans zudem das HD-Standbein des Schweizer Fernsehens, HD Suisse. Und Liwest hat noch die Reisereportage-Plattform Luxus.TV in seinem Digitalpaket.
Salzburg AG wiederum wirbt mit einem weiteren HD-Highlight zu Weihnachten. Denn der ARD-Digitalkanal EinsFestival (regulär in alle Digitalangebote der heimischen Kabel-TV-Firmen inkludiert) wird zwischen 22. Dezember und 1. Jänner 120 Produktionen in HD-Qualität präsentieren - was das Angebot an Filmen in HD-Qualität ausweitet. Salzburg AG wird dieses Angebot für seine Kunden jedenfalls in HD einspielen.
UPC wird dieses kurzfristige Angebot nicht übernehmen. "Technisch und bandbreitenmäßig" seien solch kurzfristige Ereignisse "nicht sinnvoll einsetzbar", hieß es in einer Stellungnahme gegenüber ORF.at
Umstiegsförderung von der RTR
Für den Umstieg vom analogen aufs digitale HD-Fernsehen können UPC-Kunden eine Gutschrift von 60 Euro lukrieren: Hintergrund: UPC hat mit der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) einen Vertrag geschlossen.
Die RTR stellt Mittel aus dem Digitalisierungsfonds des Bundes zur Verfügung, um einen Anreiz zum Umstieg auf digitales Fernsehen zu bieten. In der Aussendung von UPC las sich das diese Woche so: "DigitalTV-Neueinsteiger, dazu zählen auch bisher analog empfangende UPC-Kunden, die sich im Zeitraum von 15. Dezember 2008 bis 31. Mai 2009 für UPC Digital TV in Kombination mit der UPC MediaBox HD DVR entscheiden, können von der aktuellen Kampagne profitieren."
20.000 "Digital-TV-Neueinsteigern" soll diese Endgerätförderung zugutekommen, wie es in der Aussendung heißt. Förderungen können natürlich auch die Kunden anderer Kabelbetreiber für den Umstieg von Analog auf die Digitalbox bekommen. Voraussetzung ist, dass der Kabelanbieter mit der RTR einen Fördervertrag hat.
(futurezone/Gerald Heidegger)