Österreichs Firmen im Spitzenfeld
Über die Hälfte der heimischen Unternehmen sind bereits mit ihren Zulieferern direkt vernetzt. Der EU-Schnitt beträgt nur 39 Prozent.
60 Prozent der deutschen Unternehmen kaufen die für die Produktion benötigten Materialien, Bauteile und Waren im Internet. Österreich liegt beim "E-Procurement" mit 56 Prozent nicht weit dahinter und damit im europäischen Spitzenfeld.
Im europäischen Vergleich steht die deutsche Wirtschaft damit an zweiter Stelle hinter Schweden, wie der deutache Branchenverband Bitkom am Freitag unter Berufung auf Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat für das Jahr 2007 mitteilte.
Die Lagerhaltung
In dem skandinavischen Land kaufen demnach 72 Prozent aller Firmen mit mehr als zehn Mitarbeitern elektronisch ein.
Fast alle Branchen setzen auf eine möglichst geringe Lagerhaltung. Um dennoch nicht die Produktion ins Stocken zu bringen, müssen sich die Unternehmen mit ihren Lieferanten dann vollständig vernetzen.
"E-Procurement"
Das geschieht über "E-Procurement"-Lösungen, die ganz unterschiedliche Dimensionen haben können.
Beginnend bei einfachen Online-Applikationen für den Bestellvorgang reicht die Palette bis zu mehr oder weniger vollautomatisierten Systemen, die eine Bestandsdatenbank laufend nach verschiedenen Parametern überprüfen und bei Bedarf nachordern.
Keine "E-Rechnung"
Auf der anderen Seite fristet der Einsatz elektronischer Rechnungen in Österreich noch immer ein Schattendasein. Die Mehrheit der Betriebe [52,4 Prozent] erhält maximal zehn Prozent der Fakturierungen auf diesem Weg, das ging aus einer Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) unter 500 Unternehmen Anfang 2008 hervor.
Daher sei in Deutschland 2007 fast jedes fünfte Unternehmen mit anderen Unternehmen vernetzt gewesen, um Bestellungen übertragen zu können. Werde bei einem solchen System eine Bestellung ausgelöst, erscheine diese praktisch zeitgleich im Computersystem des Lieferanten.
Die Europaliga
Laut Bitkom ist die Online-Beschaffung in den meisten europäischen Ländern weit verbreitet. Im Durchschnitt aller 27 EU-Länder kaufen demnach 39 Prozent der Firmen online ein. Zu den Spitzenreitern hinter Schweden und Deutschland zählen Dänemark, Großbritannien (jeweils 59 Prozent), Österreich (56 Prozent), Finnland (55), Belgien und Irland (53 Prozent) sowie die Niederlande (41 Prozent).
(futurezone /AFP)